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Dr. Eike Rachor - Naturschützer ein Leben lang
Dr. Eike Rachor ist sein Leben lang interessierter Naturfreund und engagierter Naturschützer. Er hat stets versucht, aktiv zum Erhalt von Naturoasen beizutragen, Umweltproblemen entgegenzutreten und sie öffentlich zu thematisieren, Bündnispartner zu suchen und sein
Wissen und seine Begeisterung an Jung und Alt gleichermaßen weiterzugeben. Hilfreich sind ihm dabei seine Authentizität und seine unaufdringliche Beharrlichkeit.
Dr. Eike Rachor (1939 in Lüneburg geboren) war 1975 Gründungsmitglied der Vereinigung für Naturschutz an der Unterweser, dort zunächst Schriftführer und bald darauf Vorsitzender. Nach Beitritt der VNU zum Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist er bis heute als Vorsitzender des BUND-Regionalverbandes Bremerhaven-Unterweser e.V. aktiv.
Dabei hat er Naturschutz immer als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begriffen und deshalb versucht, alle Themenfelder des Natur- und Umweltschutzes im Tätigkeitsbereich des Vereins mit kompetenten und engagierten Mitstreiterinnen und Mitstreitern abzudecken. Seine Aktivitäten haben den Naturschutz im Unterweserraum in den letzten Jahrzehnten entschieden mitgeprägt.
Darüber hinaus nimmt Dr. Eike Rachor weitere ehrenamtliche Funktionen im Verband wahr, ist u.a. zum wiederholten Male Vorsitzender des BUND Landesverbandes Bremen gewesen und Sprecher des Naturschutzbeirates Bremerhaven. Er hat in seinen Funktionen zahlreiche Naturschutzprojekte angestoßen und maßgeblich durchgeführt.
Dazu zählen insbesondere
- Der Aufbau des vom BUND und der Samtgemeinde Land Wursten getragenen Nationalparkhauses Dorum-Neufeld (Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer), das jährlich von mehr als 30.000 Besuchern aufgesucht wird.
- Das von BUND, WWF und Landkreis Cuxhaven getragene Salzwiesenprojekt Wurster Küste im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, bei dem nach umfangreichen Flächenkäufen eine gesteuerte Salzwasserdynamik in sommerbedeichten Wiesen ermöglicht wurde.
- Der Schutz des Wollingster Sees als einer der wenigen in Nordwestdeutschland erhaltenen nährstoffarmen Heideseen mit Vorkommen der sogenannten Strandlingsgesellschaft; dies in Zusammenarbeit mit dem von der lokalen Bevölkerung getragenen Förderverein Wollingster See.
- Die Entwicklung eines breit angelegten Maßnahmenkonzeptes zur Verbesserung der Lebensraumfunktionen der Geeste, eines in Bremerhaven mündenden Nebenflusses der Weser. Die Vorschläge wurden unter Einbindung zahlreicher Interessengruppen (Angler, Jäger, Wasser- und Bodenverbände, Naturschutzverbände, Gemeinden …) zusammengetragen und ausgearbeitet und zum Teil bereits nach wenigen Monaten kooperativ mit verschiedenen Partnern umgesetzt.
- Gestützt auf seine berufliche Arbeit, bei der ihm der Schutz der Nordsee immer ein besonderes Anliegen war, hat er wesentlich dazu beigetragen, dass der BUND ein Projektbüro Meeresschutz eingerichtet hat mit der Aufgabe, fachpolitische und Öffentlichkeitsarbeit für den Meeresnaturschutz zu machen und die Meeresschutzaktivitäten aller norddeutschen Landesverbände zu koordinieren.
- Naturschutz ist häufig mit Großvorhaben konfrontiert, die zu erheblichen Naturzerstörungen führen. Daraus resultieren immer wieder gesellschaftspolitische Auseinandersetzungen, die sich Dr. Eike Rachor nie gescheut hat auszutragen, etwa beim Hafenbau, bei Flussvertiefungen, Flurbereinigungen und Fernstraßenprojekten wie etwa die Küstenautobahn A22. Dabei hat er sich stets auf seine umfangreichen Kenntnisse von Landschaft, Flora und Fauna gestützt, sich bemüht Brücken zu bauen, statt Gräben aufzureißen und versucht Mitstreiter zu finden.
- Seine umfangreichen naturkundlichen, naturschutzfachlichen und umweltpolitischen Kenntnisse hat er in den vergangenen Jahrzehnten dazu genutzt, bei zahllosen Führungen und Veranstaltungen Menschen jeden Alters die Natur und die Notwendigkeit ihres Schutzes nahe zu bringen und damit einen wesentlichen Beitrag zu leisten, Wissen für die Zukunft zu sichern..
Dr. Eike Rachor war am Alfred-Wegener–Institut für Polar und Meeresforschung in Bremerhaven tätig. Seit 2004 ist er im Ruhestand, fungierte aber bis 2009 als Berater des AWI in Fragen des Meeresumweltschutzes. Als Meeresforscher hat er u.a. Sauerstoffdefizite in der Deutschen Bucht und die Bodentierbesiedlung der südlichen Nordsee untersucht, die Forschungsarbeit des AWI in der Arktis in Kooperation mit russischen Forschern mit aufgebaut, über mehr als 30 Jahre ein Langzeitbiomonitoring in der Deutschen Bucht durchgeführt, die Herausgabe der Buchserie „Warnsignale“ mit initiiert und gestaltet und maßgeblich an der Erarbeitung der Roten Liste der Meerestiere Deutschlands und der Vorschlagsliste für Meeresschutzgebiete in Nord- und Ostsee mitgewirkt.
Schon als Jugendlicher hat er sich intensiv für Flora und Fauna interessiert. In Hamburg hat er Lehramt studiert, seinen Berufsweg aber am Bremerhavener Institut für Meeresforschung begonnen und dort auch promoviert.
Seine herausragende Persönlichkeit, sein Jahrzehnet währendes, den größten Teil seiner Freizeit beanspruchendes Engagement für den Naturschutz und den BUND im Raum Bremerhaven- Unterweser prädestinieren Dr. Eike Rachor für den Ehrenvorsitz, genauso wie seine Bereitschaft, die Meeresforschung über seine berufliche Tätigkeit hinaus für seine ehrenamtlichen Anstrengungen im Meeresschutz nutzbar zu machen. Sein Engagement die Umwelt zu schützen ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich und vorbildlich.
Fotos: Birgit Wingrat