Der BUND Bremen lehnt die geplante Aufnahme der A27 zwischen Überseestadt und Bremer Kreuz in den beschleunigten Autobahnausbauplänen ab. Denn jeder Straßenausbau zieht mehr Verkehr nach sich. Stattdessen müsse das Ziel sein, Verkehr viel stärker auf andere Verkehrsträger wie ÖPNV, Rad und Fuß zu verlagern.
„Diese Entscheidung ist nicht im Interesse der Umwelt, der Anwohnerinnen und Anwohner sowie der Natur“, so Martin Rode, Geschäftsführer BUND-Bremen. Der BUND bemängelt, dass im Fall der Ausbauplanungen für die A27 zwischen Bremer Kreuz und Abfahrt Überseestadt politische Entscheidungen auf Druck der Hafen- und Logistikwirtschaft zulasten von Wohnstadtteilen, Grünzonen und Naturschutzgebieten getroffen werden. Besonders enttäuschend sei, dass die SPD in der letzten Legislaturperiode eine ablehnende Haltung seitens Bremen verhindert hat, und das auf Grundlage von völlig veralteten und überhöhten Prognosen zum LKW-Verkehr nach Bremerhaven, so der Umweltverband. Der BUND appelliert an die Verantwortlichen, das Wohl der Umwelt und der Bürgerinnen und Bürger nicht aus den Augen zu verlieren und stattdessen eine nachhaltige und verantwortungsvolle Verkehrspolitik zu verfolgen.
BUND-Vorsitzender Dieter Mazur kritisiert den beschleunigten Ausbau grundsätzlich: „Es ist äußerst bedauerlich, dass bundesweit Autobahnen nun teilweise auf bis zu zehn Spuren erweitert werden sollen. Diese Maßnahmen ziehen zwangsläufig einen erhöhten Verkehr an und verschärfen somit die Umweltbelastung. Der Ausbau bedroht Naturschutzgebiete, Biotope und Moore.“ „Statt unüberlegt tausende Kilometer Autobahnen im Eilverfahren zu verbreitern, sollten die bestehenden Schienen, Straßen und Brücken zunächst instandgesetzt werden. Ein vernünftiger Ansatz wäre es, eine klare Priorisierung vorzunehmen und erst dann mit der Planung zu beschleunigen.“ Der BUND fordert eine zielgerichtete Infrastrukturplanung, die sinnvolle bundesweite Netze entwickelt und gleichzeitig die internationalen und deutschen Klima- und Umweltziele respektiert, und lehnt die aktuellen Pläne, sowohl im Deutschlandpakt als auch im Genehmigungsbeschleunigungsgesetz im Verkehrssektor, entschieden ab. Diese setzen auf Beschleunigung um jeden Preis, indem sie Beteiligungs- und Rechtsschutzverfahren bei der Planungsgenehmigung drastisch einschränken. Nach Ansicht des BUND ist es aber von höchster Bedeutung, die Öffentlichkeit frühzeitig und effektiv einzubeziehen, die besten Projektalternativen zu identifizieren und diese dann zügig und umweltverträglich umzusetzen. Dies schließt die notwendigen umfangreichen Kompensationsmaßnahmen für unvermeidbare Schäden mit ein.