BUND Landesverband Bremen
Tempo 30 Zone

Tempo 30 in der Stadt

Eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30km/h in der Stadt ist generell sinnvoll, weil damit wesentliche Aspekte in Bezug auf Sicherheit, Luftverschmutzung und Lärmbelastung behandelt würden. Der BUND setzt sich dafür ein, dass Tempo 30 auch auf Hauptverkehrsstraßen stärker eingesetzt wird.

Sicherheit

Anhaltewege bei Tempo 30 und Tempo 50 Vergleich der Anhaltewege bei Tempo 30 und Tempo 50  (BUND Bremen / BUND Bremen)

Autofahrer lenken Ihren Blick meist dorthin, wo sie in 2-3 Sekunden sein werden. Je höher die Geschwindigkeit, desto weiter wird der Blick. Während der Blick bei Tempo 30 bei 15 Metern im Voraus liegt, sind es bei 50km/h schon 40 Meter. Sowohl das Verkehrsgeschehen rechts und links der Straße, als auch die Verkehrsschilder werden somit bei Tempo 30 besser wahrgenommen.

Auch der Bremsweg im Falle einer Gefahrensituation zeigt, dass Tempo 30 in der Stadt mehr als sinnvoll ist. Während ein Fahrzeug bei Tempo 30 bereits nach 14 Metern zum Stehen kommt, weist ein Wagen mit 50km/h nach 14 Metern noch die gleiche Geschwindigkeit auf. 

Auch die Härte des Zusammenstoßes spielt eine Rolle. Ein Zusammenprall bei Tempo 50 entspricht einem Sturz von 10 Metern – je nach Art des Zusammenpralls liegen die Überlebenschancen bei 30%. Tempo 30 entspricht einer Fallhöhe von ca. 3,5 Meter – die Überlebenschancen steigen auf 90% an. Gerade Kinder und ältere Menschen sind von diesem Aspekt betroffen, da bei Ihnen die Verletzungsgefahr noch deutlich höher liegt.  

Luftverschmutzung

Auch die Luftverschmutzung nimmt bei Tempo 30 drastisch ab. Im österreichischen Graz, gilt seit 1992 Tempo 30 auf allen Straßen, bis auf die Hauptstraßen. Dies führte zu einer Abnahme der gesundheitsschädlichen NO¬X Emissionen um 24%. Auch die Zahl der Verkehrsunfälle sank dabei um 20%, obwohl die Bevölkerung gleichzeitig um ca. 18% anstieg. Der Mythos, durch Tempo 30 würden mehr Abgase ausgestoßen werden, trifft nur äußerst bedingt zu. Die meisten Abgase werden immer noch durch schnelle Beschleunigungen, rauen Fahrstil mit vielen Tempowechseln und Fahren im falschen Gang verursacht.

Lärmbelastung

Laut WHO gehen jährlich in Europa Millionen gesunder Lebensjahre verloren, weil die Menschen weit über das erträgliche Maß mit Lärm belastet werden. Verkehrslärm spielt dabei als Faktor maßgeblich eine Rolle. Sei es durch Störung oder Unterbrechung des Schlafs, oder durch permanenten Umgebungslärm; bereits eine Verringerung von 50 Km/h auf 30 Km/h reduziert den Lärm um 3-4 Dezibel, was als Halbierung des Lärms wahrgenommen wird, und somit ein erstes wirksames Mittel zur Lärmreduzierung darstellen würde.

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