BUND Landesverband Bremen

Biodiversitätsstrategie für Bremen jetzt!

15. September 2021 | Naturschutz, Stadtnatur

Mitglieder des BUND Bremen fordern vom Senat Stärkung des Naturschutzes

 (M. Joost)

Am Dienstag, 14. September 2021 beschlossen die Mitglieder des BUND Bremen bei ihrer Jahreshauptversammlung im Bürgerhaus Vahr neben anderem die Resolution „Bremer Biodiversitätsstrategie verabschieden und Naturschutz ausfinanzieren!“. Darin fordern sie den Bremer Senat auf, umgehend die Anstrengungen zum Erhalt der Artenvielfalt im kleinsten Bundesland deutlich zu verstärken. Dazu zählt u.a. die Erarbeitung einer eigenen Biodiversitätsstrategie. Obwohl im Koalitionsvertrag vereinbart, ist Bremen immer noch das letzte Bundesland ohne einen solchen Hilfsplan für die Artenvielfalt.

„Vor dem Hintergrund des weltweiten Artensterbens ist es aus unserer Sicht unbedingt erforderlich, endlich auch im Land Bremen eine umfassende und rechtsverbindliche Strategie gegen den weiteren Verlust von BiodiAversität zu erarbeiten und eine auskömmliche Finanzierung des Naturschutzes in Bremen sicherzustellen“, erläutert Martin Rode, Geschäftsführer des BUND Bremen das Ziel der Resolution. „Bremen verfügt zwar über viele Schutzgebiete, diese sind aber keine Gewähr für den Erhalt der Artenvielfalt. Sie müssen jetzt beispielsweise dringend auf den Klimawandel vorbereitet werden. Außerhalb der Schutzgebiete gehen zudem Lebensräume weiter verloren. Die Treiber der Biodiversitätskrise, nämlich Bautätigkeit und Versiegelung, intensive Landnutzung, Klimawandel und invasive Arten, erfordern auch in Bremen zielgerichtete und kostenwirksame Maßnahmen.“ Die Biodiversitätskrise sei mindestens genauso bedrohlich für Mensch und Natur wie die Klimakrise.

Im Einzelnen fordern die BUND-Mitglieder in ihrer Resolution, dass der Senat noch in dieser Legislaturperiode eine ressortübergreifende Bremer Biodiversitätsstrategie, koordiniert durch das Umweltressort, entwickelt und beschließt, mit der die Trendwende im Artenschwund im Land Bremen bis 2030 geschafft werden kann. Dafür sollen nach den Vorstellungen des BUND die jährlichen Haushaltsmittel für den Naturschutz im Land Bremen erheblich ausgeweitet werden. Rode: „Für einen effektiven Artenschutz muss der Senat zusätzlich und dauerhaft mindestens einen ein- bis zweistelligen Millionenbetrag pro Jahr in den Haushalt einstellen.“ Außerdem fordern die BUND-Mitglieder einen Bremer Naturschutzfonds zur Restaurierung von degradierten Bremer Ökosystemen. Dieser soll sowohl Maßnahmen innerhalb als auch außerhalb der Schutzgebiete, insbesondere auch an den Gewässern finanzieren, um die Lebensbedingungen von Tieren und Pflanzen zu verbessern. Gleichzeitig müsse durch ein effektives Monitoring die Entwicklung der Artenvielfalt überprüft werden. Darüber hinaus sei es erforderlich, den Neuflächenverbrauch bis 2030 auf Netto-Null zu reduzieren und den Anteil des ökologischen Landbaus auf mindestens 50 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche auszudehnen. „Es ist schon sehr befremdlich und beschämend, dass Bremen als einziges Bundesland noch über keine Biodiversitätsstrategie verfügt“, kritisiert Rode. „Das muss sich schleunigst ändern. Der Handlungsdruck ist nicht nur bei der Klimakrise, sondern auch bei der Biodiversitätskrise enorm!“

In den Vorstand wurden neu gewählt die Steuerberaterin Anja Siemering als Schatzmeisterin und die Meeresbiologin Zora Zittier. Der Bremer Landesverband des BUND zählt bei kontinuierlichem Zuwachs derzeit etwa 8.750 Mitglieder und Förderer.

Die Resolution „Bremer Biodiversitätsstrategie verabschieden und Naturschutz ausfinanzieren!“ gibt es hier zum Herunterladen.

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