Nur mit der Harke lässt sich Laub umweltschonend zusammenkehren.
(Urszula
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Jetzt, wenn das Herbstlaub fällt, lärmen an Straßen, in Parks und Gärten wieder die Laubsauger und Laubbläser. Der BUND Bremen weist darauf hin, dass diese Gartengeräte den Naturhaushalt empfindlich stören und gleichzeitig Umwelt und Gesundheit durch Lärm und Schadstoffe schädigen. Deshalb appelliert der BUND zum wiederholten Mal an Bürgerinnen und Bürger sowie an Städte und Gemeinden, diese Geräte nicht mehr zu verwenden. Stattdessen sollte das Laub unter Büschen und auf Beeten liegen bleiben, und, wo nötig, Harke und Rechen zur Laubbeseitigung eingesetzt werden, so der BUND.
„Das Leben im Boden wird durch diese Geräte massiv beeinträchtigt“, warnt Bernd Quellmalz, Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim BUND Bremen. „Die lauten Ordnungshalter saugen mit den welken Blättern auch Kleintiere wie Spinnen, Würmer, Insekten und Amphibien auf, häckseln und töten sie dabei. Außerdem zerstören sie Pflanzensamen.“ Die abgesaugten, aber auch die mit einer Luftgeschwindigkeit von bis zu 220 km/h „nur“ weggeblasenen Blätter und Äste verrotten nicht mehr am Boden, wodurch die Humus- und Nährstoffbildung behindert wird. „Die am Boden lebenden Kleintiere wie Würmer, Insekten, Spinnen und Kleinsäuger verlieren Nahrung und Lebensraum, und der Boden wird der Deckschicht beraubt, die ihn vor Austrocknung und bei extremer Kälte schützt“, so Quellmalz. „Außerdem wird mit den Geräten effizient die Nahrung für Vögel und Säugetiere wie Igel beseitigt.“ Selbstverständlich müsse aus Sicherheitsgründen das Laub von Gehwegen und Straßen entfernt werden. Und auch auf Rasenflächen ist die Laubbeseitigung sinnvoll, um den Rasen nicht zu schädigen. „Wir beobachten aber immer wieder, dass Beete, aber auch Bereiche unter Büschen geradezu klinisch rein gepustet werden“, kritisiert Quellmalz. „Angesichts der damit einhergehenden Schäden an der Natur ist das schlicht und ergreifend überflüssig.“
Die Geräte verursachen darüber hinaus einen Lärm von über 100 Dezibel, was ungefähr so laut ist wie ein Presslufthammer. Quellmalz: „Das schädigt nicht nur die Gesundheit der Benutzer selbst, sondern auch die der Anwohner. Denn schon ab einem Lärmpegel von 85 Dezibel kann es bei Dauerbelastungen zu Hörschäden kommen.“ Laubsauger und -bläser, die von einem Verbrennungsmotor angetrieben werden, stoßen darüber hinaus gesundheitsschädliche Abgase wie Kohlenwasserstoffe, Stickoxide und Kohlenmonoxid aus. „Elektrische Geräte sind zwar deutlich leiser“, betont der Biologe. „Aber wir lehnen die Nutzung auch dieser Geräte ab, da sie immer noch die Tierwelt am Boden töten.“
Der BUND empfiehlt, bei der Laubbeseitigung zu Rechen und Harke zu greifen, die ganz ohne schädliche Emissionen auskommen. „Das welke Laub sollte am besten auf Beete und unter Gehölze verteilt werden“, gibt der BUND-Sprecher einen Tipp. „Dort verrottet es langsam und schützt sowohl den Boden als auch Kleintiere. Dort kann es dann später als natürlicher Dünger in den Boden eingearbeitet werden.“ Dass es auch ohne Laubsauger und Laubbläser geht, zeigt übrigens die österreichische Stadt Graz: Sie hat bereits zum 1. Oktober 2014 die Nutzung von Laubsaugern und Laubbläsern verboten. Dort darf nur noch mit Harke und Rechen gekehrt werden.