BUND Landesverband Bremen

BUND begrüßt Kehrtwende bei Y-Trasse

18. Oktober 2012 | Mobilität

Die gestrige Ankündigung des Deutsche Bahn-Chefs Georg Grube, die Y-Trasse ernsthaft zu überprüfen und Alternativen bis Anfang 2013 vorzuschlagen, kommt einer Sensation gleich. „Jahrzehntelang haben Politiker, Wirtschaftsvertreter und die Deutsche Bahn stur an der Y-Trasse festgehalten und so umsetzbare Lösungen für die Bewältigung der immer stärker anschwellenden Güterströme von und zu den deutschen Seehäfen blockiert“, stellt BUND-Sprecher Martin Rode fest.

Schon lange haben Kritiker auf die viel zu hohen Kosten, die extrem aufwendige und Jahrzehnte währende Realisierungszeit und vor allem den fehlenden Nutzen der Y-Trasse hingewiesen. Dabei handelt es sich um ein Projekt mit massiven Beeinträchtigungen von Anwohnern in bislang unbelasteten Wohnsituationen sowie extrem hohen Schäden an der Natur. Was Wunder, dass es überall entlang der Trasse zu Bürgerprotesten gekommen ist. Angesichts der völligen Unterfinanzierung des Bundesverkehrsetats kommt bei der Y-Trasse nun offenbar die Einsicht und eine Besinnung auf das Machbare und Sinnvolle. Nach Ansicht des BUND ist das eindeutig die Ertüchtigung des Schienennetzes auf bestehenden Trassen durch Erneuerung, Gleis- und Ausweichstellenbau sowie Elektrifizierung. Auch dies wird Zeit kosten und nicht ohne Widerstände und Auseinandersetzungen im Detail gehen, dort wo Menschen und Natur erheblich betroffen sein werden. Aber der von Bahnchef Grube gezeichnete Weg ist der Richtige zur Lösung der drängenden Probleme statt mit Durchhalteparolen und regelmäßig wederkehrenden Geldforderungen an den Bund im Planungsstillstand zu verharren.

Die Y-Trasse ist eines der Verkehrsgroßprojekte auf der sogenannten Ahrensburger Liste, in der die norddeutschen Ministerpräsidenten ihre Wunschträume für Großinfrastrukturprojekte zusammengefasst haben. Dazu zählen auch die Weser- und Elbevertiefung und die Küstenautobahn vom niedersächsischen Westerstede bis ins schleswig-holsteinische Bad Segeberg „Wir fordern die norddeutschen Länder auf, nun auch bei den anderen großen Verkehrsprojekten, machbare Alternativen ins Auge zu fassen, die Umwelt und Anwohner wesentlich weniger schädigen. Auch hierzu liegen unsere Vorschläge schon lange auf dem Tisch,“ so BUND-Sprecher Rode.  

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