BUND Landesverband Bremen

BUND begrüßt Klage gegen Gigaliner

14. Dezember 2011 | Klimaschutz, Mobilität

Die Rot-Grüne Landesregierung hat in Bremen bislang ein klares „Nein“ zum bundesweiten Feldversuch mit den Riesen-Lkw verkündet. Dass dies richtig ist, zeigt jetzt eine Verfassungsklage in Karlsruhe der Bundestagsfraktionen von SPD und den Grünen. Aus gutem Grund, denn der „Test“ per Ausnahmeverordnung vorbei an Bundesrat und Bundestag ist auch juristisch umstritten. Der BUND fordert daher die Landesregierung auf, beim klaren „Nein“ zu bleiben. Auf keinen Fall dürfen die Gigaliner Anfang 2012 auf die Straßen, bevor nicht eindeutig Rechtssicherheit besteht. Die Umweltschützer erinnern in diesem Zusammenhang auch daran, dass 77 % der Deutschen einer FORSA Umfrage zu Folge gegen überlange Lkw auf der Straße sind.

Die Riesen Lkw als „Öko-Liner“ zu bezeichnen hält der BUND zudem für Augenwischerei. Zwei Gigaliner könnten zwar vom Ladungsvolumen her drei normale Lkw ersetzen, aber nur, wenn es sich um geringe Ladungsgewichte handelt und keine Leerfahrten auftreten. Ihr Einsatz würde aber auf jeden Fall noch mehr Transporte auf die Straße ziehen, erhebliche Sicherheitsgefahren im Verkehr verursachen und den Sanierungsbedarf deutscher Straßen verschärfen. „Das größte Problem entsteht dadurch, dass Lkw-Transporte noch billiger werden und dem Schienengüterverkehr bis zu 38% Ladungsvolumen abnehmen“, so Martin Rode vom Bremer BUND. Dies kann im Einzelwagen-Schienengüterverkehr bis hin zu einer völligen Unrentabilität und damit zu noch mehr Lkw-Verkehr auf den Straßen führen. Die Prognosen dafür sind auch ohne Gigaliner beängstigend: Bis 2015 soll der Güterverkehr auf der Straße um 64% ansteigen. Ein Verkehrsinfarkt steht also unmittelbar bevor, wenn wir nicht heute intelligent gegensteuern. Gigaliner sind dagegen nur eine kurzfristige Scheinlösung, die den Spediteuren hilft, mit weniger Lkw-Fahrern auszukommen.

„Für moderne Verladetechniken von Lkw-Sattelaufliegern auf die Schiene, wie z.B. das Cargo-Beamer-System, ist es höchste Eisenbahn“, so Georg Wietschorke vom Bremer BUND und weiter: „Sinkende Transportkosten durch Gigaliner auf der Straße konterkarieren solche neuen Technologien und alle Bemühungen um mehr Klimaschutz im Verkehrssektor!“  

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