BUND Landesverband Bremen

BUND: Keine Biogasanlage im Überschwemmungsgebiet der Wümme

21. Juni 2010 | Energie, Klimaschutz, Weser und Nordsee

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) spricht sich klar gegen den Bau einer Biogasanlage im Überschwemmungsgebiet der Wümme aus. Vor dem Hodenberger Deich in den Oberneuländer Wümmewiesen wird derzeit eine Biogasanlage geplant, die erste dieser Art in Bremen. Sie trifft zu recht auf heftigen Widerstand in der örtlichen Bevölkerung. In den letzten Jahren nehmen Starkregenereignisse zu, immer häufiger werden Überschwemmungen gemeldet. „Entlang der Wümme gibt es glücklicherweise noch großflächige Überschwemmungsgebiete“, stellt Martin Rode, Geschäftsführer des BUND Bremen fest. „In diese weiter hineinzubauen ist fahrlässig. In Überschwemmungsgebieten muss ein striktes Bauverbot durchgehalten werden.“

Außerdem führen Biogasanlagen häufig zu gravierenden Landschaftsveränderungen. Sie werden überwiegend mit Mais beschickt, so dass im Umfeld von Biogasanlagen oftmals geradezu eine „Vermaisung“ der Landschaft stattfindet. Das geht dann mit Grünlandumbruch, intensiver Düngung und krasser Artenverarmung der bäuerlichen Kulturlandschaft einher und ist schon gar nicht mit den Zielen der unmittelbar benachbarten Naturschutzgroßprojekte in der Borgfelder und Fischerhuder Wümmeniederung in Einklang zu bringen. „Wir müssen aufpassen, dass die bäuerlichen Familienbetriebe in Oberneuland nicht langsam von Agrar- und Biogasfabriken abgelöst werden, wie das vielerorts in Niedersachsen schon festzustellen ist“, warnt BUND-Naturschützer Rode. Der BUND ruft daher die Genehmigungsbehörden auf, den Belangen von Natur und Landschaft und der ansässigen Bevölkerung Rechnung zu tragen und den Bau einer Biogasanlage im Überschwemmungsgebiet der Wümme in Oberneuland zu versagen.  

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