BUND Landesverband Bremen

Bunker Valentin beherbergt Tausende Fledermäuse

26. Februar 2008 | Stadtnatur

BUND: Umnutzung mit Artenschutz nicht vereinbar!

Die Absicht des Bundesverteidigungsministeriums, den ehemaligen U-Boot Bunker Valentin zu verkaufen, bedroht neben der Gedenkstätte gegen Rüstungswahn und Zwangsarbeit im Nationalsozialismus auch das Überwinterungsquartier von Tausenden von Fledermäusen. Darauf weist der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hin und verweist auf ein vor Kurzem im Auftrag des BUND fertig gestelltes Gutachten.

„Dieses Bauwerk muss aus zwei Gründen erhalten werden. Um die Erinnerung an den Nationalsozialismus wach zu halten und um das Leben von Tausenden Fledermäusen zu schützen“, so Martin Rode vom BUND. In den letzten Jahren haben sich Tausende Fledermäuse den Ruinenteil des ehemaligen U-Bootbunkers erobert. Sie sind sehr ortstreu und nutzen über Generationen hinweg die gleichen Winterquartiere. Nach der Bundesartenschutzverordnung genießen die Tiere einen besonderen Schutz, da die meisten der 23 vorkommenden Fledermausarten in Deutschland auf der Roten Liste stehen.

Überwiegend Zwergfledermäuse halten Winterruhe in den Dehnungsfugen der meterdicken Betonwände im Ruinenteil des Bunkers. Acht Fledermausarten konnten nachgewiesen werden, weitere werden noch vermutet. „Diese hohe Artenzusammensetzung ist ungewöhnlich und etwas ganz besonderes“, so der BUND-Naturschützer Rode. Der ehemaligen U-Boot-Bunker Valentin gehört damit zu den bedeutendsten Winterquartieren für Fledermäuse in ganz Norddeutschland neben den Kalkhöhlen von Bad Segeberg, der Levensauer Hochbrücke in Kiel und den Marinekasematten in Wilhelmshaven.

Neben den herausragenden Fledermausbeständen besiedeln auch andere seltene Arten die Bunkerruine. Besonders hervorzuheben ist dabei das erste und bislang einzige bremische Uhuvorkommen. Diese größte europäische Eulenart breitet sich derzeit aus und hat bereits punktuell im nordwestdeutschen Tiefland Fuß gefasst. 

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