BUND Landesverband Bremen

Ein Blütenmeer für Wildbienen am Hochschulring - BUND-Projekt „Bremen summt“ legt neue Blühstreifen an

10. Juni 2016 | Umweltschutz, Schutzgebiete

Wer derzeit den Hochschulring nahe der Universität passiert, erlebt sein rotes Wunder: Klatschmohn blüht dort in voller Pracht neben vielen anderen Blüten - eine Mischung, die besonders für Wildbienen attraktiv ist.

Wer derzeit den Hochschulring nahe der Universität passiert, erlebt sein rotes Wunder: Klatschmohn blüht dort in voller Pracht neben vielen anderen Blüten - eine Mischung, die besonders für Wildbienen attraktiv ist.
Als am Hochschulring im Jahre 2015 ein Teil der oberirdischen Fernwärmeleitung von den Wesernetzen in den Boden verlegt wurde, bot sich eine gute Gelegenheit, etwas für die Artenvielfalt in Bremen zu tun: Statt eine Einheitsmischung aus Gräsern auszusäen, setzte sich der BUND dafür ein, für bunte Blumenvielfalt zu sorgen. Im Rahmen des Projekts „Bremen summt“ sollen möglichst viele Flächen im Stadtgebiet von Bremen Nistmöglichkeiten im Boden und Nahrungsflächen für Wildbienen bieten. Von dieser wenig bekannten Insektengruppe, deren Vertreter im Gegensatz zur Honigbiene meist einzeln leben, kommen allein im Bremer Raum etwa 150 Arten vor, die Hälfte davon ist gefährdet.
Um Wildbienen vielfältige Blütenpracht für ihre Nektar- und Pollensuche zu bieten, kam am Hochschulring eine hauchdünne Kompostschicht über Kies – ideales Substrat für 14 wildbienenfreundliche Pflanzenarten, vom Natternkopf und Hasenklee über die Wilde Möhre bis zum Mohn, der mit seinem leuchtenden Rot in diesen Wochen besonders ins Auge fällt. Viele Wildbienenarten sind Blütenspezialisten, und unter ihnen suchen einige nur Glockenblumen auf. Deshalb pflanzte der BUND-Arbeitskreis „Bienen und Blüten“ zusätzlich zum Saatgut mehr als 200 Glockenblumen in die Flächen.
Durch die Kooperation des BUND mit Sachverständigen hatte die Aktion Hand und Fuß: Ralf Möller vom Umweltbetrieb Bremen machte sich für den außergewöhnlichen Blühstreifen stark und Wildbienenexperte Helmut Riemann beriet den BUND bei der Auswahl der Pflanzenarten. Und da ein Blühstreifen nicht teurer ist als eine Grassaat, ließ sich auch Falk-Jörg Urspruch von den Wesernetzen überzeugen.
„Wir konnten den Boden beim Bau der Fernwärmeleitung komplett austauschen. Dadurch wachsen keine unerwünschten Gräser und Kräuter auf den Flächen, sondern nur Arten, die wir auch haben wollen“, betont Heike Schumacher vom BUND. „Außerdem bleibt genügend offener Boden, den die Wildbienen brauchen, um ihre unterirdischen Brutkammern anzulegen.“  

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