BUND Landesverband Bremen

Einen Gang runter schalten!

16. November 2021 | BUND, Mobilität, Mobilität

Foto: Wolfgang Köhler-Naumann

Mit einer Zebrastreifen Aktion fordern Verbände und Initiativen die Umsetzung von Tempo 30 vor Schulen und Kindergärten.

Vertreter*innen von ADFC, BUND, der Bürgerinitiative Neustadt, Fuss e.V. und des VCDs fordern die Ausweitung von Tempo 30 Strecken vor sozialen Einrichtungen.  Die Straßenverkehrsordnung sieht vor, dass z.B. vor Altenheimen, Schulen und Kindertagesstätten Tempo 30 eingerichtet werden muss, Ausnahmen davon sind zu begründen. Im Bremen wurden zwar viele Abschnitte geprüft, eine flächendeckendere Umsetzung fand jedoch nicht statt. Dabei ist längst wissenschaftlich nachgewiesen, dass die Zahl der Unfälle sich bei Tempo 30 drastisch reduziert.

„Die Sicherheit von Schul- und KiTa-Kindern muss im öffentlichen Raum mehr Wert haben, als 500 m mit Tempo 50 fahren zu können“, so Angelika Schlansky vom Fuss e.V.. Sven Eckert, Geschäftsführer des ADFCs ergänzt: „Eine Temporeduzierung auf 30 km/h vermindert die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen KFZ- und Radverkehr erheblich. Das ist nicht nur ein Komfortgewinn in der gefühlten Sicherheit, sondern auch eine lebensrettende Maßnahme, denn mit Tempo 30 beträgt der Anhalteweg nur noch die Hälfte. Daher ist Tempo 30 auf allen Strecken, auf denen der Radverkehr zusammen dem Autoverkehr geführt wird, ein „Muss“ – alles andere steht dem im Koalitionsvertrag vereinbarten Ziel der Vision Zero entgegen“. Bisher lautet das Argument in Bremen noch zu häufig, dass der ÖPNV durch Tempo 30 zu sehr ausgebremst werden würde. Dazu sagt Martin Rode, Geschäftsführer des BUND Bremen: „Eine Temporegulierung ist mit dem ÖPNV vereinbar. Die Verkehrswende muss vorangetrieben werden. Konsequent ist hierfür eine lückenlose Umsetzung und Ausweitung der Tempo-30-Strecken sowie der Ausbau und die Anpassung des ÖPNVs.“

Vertreter*innen der Zivilgesellschaft hatten am 3. und 5. November jeweils am Morgen und am Nachmittag einen künstlichen Zebrastreifen zwischen den Standorten zweier Krippen bzw. Kindergärten in Woltmershausen ausgelegt. „Mit einfachen Maßnahmen, lässt sich hier die Querungssituation für den Großteil der Verkehrsteilnehmenden verbessern. Ein Zebrastreifen und die Geschwindigkeitsregulierung sind günstige und schnell umsetzbare Maßnahmen, sowohl für die Verkehrssicherheit, als auch für den Umweltschutz und kommen auch dem örtlichen Gewerbe zugute“, so Wolfgang Köhler-Naumann vom VCD.

Am Mittwoch den 3.11. wurde zwischen zwei Kindergärten ein künstlicher Zebrastreifen ausgerollt. Die Aktion war sehr erfolgreich, der Zebrastreifen wurde sowohl von Fußgänger*innen, als auch Autofahrer*innen gut angenommen. Am Freitag den 5.11. wird zwischen Martinshof und Lidl in Woltmershausen eine ähnliche Aktion stattfinden, bei der auch weitere Fotos entstehen werden.

  Bei Rückfragen:

 ADFC: Sven Eckert, sven.eckert(at)adfc-bremen.de

BUND: Lisa Tschink, Lisa.Tschink(at)bund-bremen.net

Fuss e.V.: Angelika Schlansky, angelika.schlansky(at)fuss-ev.de

VCD: Malte Halim, mhalim(at)web.de

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