BUND Landesverband Bremen

End Of Fish Day schon am 29. Februar

27. Februar 2024 | Meere

BUND: Deutsche Fischprodukte bereits jetzt aufgebraucht

Sprotten  (shutterstock)

Anlässlich des „End of Fish Day“ am 29. Februar 2024 appelliert der BUND an die Verbraucher*innen, ihren Fischkonsum zu reduzieren und pflanzliche Alternativen auszuprobieren. Denn bereits heute hat Deutschland für dieses Jahr die eigenen Fischprodukte aufgebraucht. Wenn nicht Fisch aus aller Welt importiert würde, wären die Supermarktregale schon heute leer. Der „End of Fish Day“ ist der Tag, an dem rechnerisch alle Fische und Meerestiere aus der deutschen Fischerei in Nord- und Ostsee und den Binnengewässern aufgegessen sind. Der End of Fish Day ist dieses Jahr so früh wie nie zuvor. 2020 lag er noch am 4. April.

„Die Deutschen essen wieder mehr Fisch und gleichzeitig geht es vielen Populationen in Nord- und Ostsee weiter schlecht“, erklärt Valeska Diemel, Fischerei-Expertin im BUND-Meeresschutzbüro. Der schlechte Zustand vieler Fischpopulationen in Nord- und Ostsee liegt nicht nur am hohen Konsum. Auch die Zerstörung ihrer Lebensräume, die Verschmutzung der Meere und die Auswirkungen der Klimakrise setzen ihnen zu. „Damit sich die Fischpopulationen erholen können, brauchen sie Rückzugs- und Ruheräume. Diese werden zurzeit aber noch nicht mal in den Meeresschutzgebieten eingehalten“, kritisiert Diemel. So ist zum Beispiel im Schutzgebiet Doggerbank, der größten Sandbank der Nordsee, die zerstörerische Fischerei mit Grundschleppnetzen weiter uneingeschränkt möglich.

Um der Meeresumwelt und den Fischer*innen mit konkreten Maßnahmen zu helfen, hatte die EU-Kommission im Februar 2023 einen Aktionsplan vorgelegt. Der Fischerei-Aktionsplan fordert von den Mitgliedstaaten konkrete Maßnahmen zur Reduzierung des Beifangs von sensiblen Arten, sowie zum Schutz von Lebensräumen am Meeresboden, Laichgebieten und Kinderstuben von Fischen. Der Aktionsplan sieht deswegen auch ein Verbot der Fischerei mit Grundschleppnetzen in Meeresschutzgebieten bis 2030 vor. Diemel: „Deutschland hat noch bis Ende März Zeit den Fischerei-Aktionsplan in konkrete Maßnahmen für Nord- und Ostsee zu übersetzen. Wir erwarten konkrete und effektive Vorschläge. Das Verbot der Fischerei mit Grundschleppnetzen in den Schutzgebieten ist überfällig.“

Weitere Infos zum Meeresschutz gibt es unter www.bund.net/meere. Der „End of Fish Day“ wird auf Grundlage des Jahresberichtes „Der Markt für Fischereierzeugnisse in der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2022“ der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) berechnet: https://www.ble.de/DE/Themen/Fischerei/Fischwirtschaft/fischwirtschaft_node.html.

Bei Rückfragen:

Valeska Diemel, Expertin für Fischerei, BUND-Meeresschutzbüro, Tel.: 0421-7900236, valeska.diemel(at)bund.net

Isabelle Maus, Expertin für Meeresschutzgebiete, BUND-Meeresschutzbüro, Tel.: 0421-7900239, isabelle.maus(at)bund.net

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