Erdüberlastungstag am 1.8.: Keine Ressourcen mehr übrig

23. Juli 2024 | Klimaschutz

BUND: Auch Bremen muss endlich seine Hausaufgaben machen

 (Maicon Fonseca Zanco / Pixabay)

Bereits am 1. August hat die Menschheit alle natürlichen Ressourcen verbraucht, die der Planet innerhalb dieses Jahres erzeugen und regenerieren kann. Auch Bremen trägt seinen Teil dazu bei. Der BUND fordert deshalb: Unsere Lebens- und Wirtschaftsweise muss sich grundsätzlich ändern.

„Das Klima wandelt sich inzwischen merklich für alle. Süddeutschland hatte gerade mit Überschwemmungen zu kämpfen und auch hier in Bremen standen Ende 2023 einige Stadtteile unter Wasser“, betont Katja Muchow, Stellv. Geschäftsführerin des BUND Bremen. „Laut Bremer Klimareport 2024 ist die Temperatur in Bremen durchschnittlich bereits um 1,6°C gestiegen. Wir werden es zukünftig also auch in unserer Stadt mit längeren Dürreperioden, mehr Stürmen und Starkregenereignissen in den Wintermonaten zu tun haben.“ In der Bremer Politik werden die Signale zwar ernst genommen. Aber es geht nur in Minischritten voran, um den schon heute dramatischen Auswirkungen der Klimakrise und des weltweiten Artensterbens etwas entgegenzusetzen. Den Lippenbekenntnissen der Landesregierung müssen jetzt dringend große Schritte folgen. Würden weltweit alle Menschen so leben wie in Deutschland, bräuchte es drei Erden, um den Ressourcenbedarf zu decken, wie das „Global Footprint Network“ berechnet. Weltweit gesehen beutet die Menschheit den Planeten so stark aus – und dies zu Lasten von Umwelt und Bevölkerung auf anderen Kontinenten als eine Form der Ausbeutung, als hätte sie mehr als anderthalb Erden zur Verfügung. Das Ziel müsse daher sein, den Ressourcenverbrauch massiv zu senken und gerechter zu verteilen.  „In unserem gemeinsamen Positionspapier mit dem Paritätischen fordern wir eine zukunftsgewandte Stadtentwicklungspolitik, die eine ausreichende Wohnungsversorgung von weniger privilegierten Haushalten gewährleistet und den Flächen-, Rohstoff- und Energieverbrauch verringert“, so Muchow. Die Sicherung von Grünräumen, Stadtnatur und Kleingartengebieten sowie eine umweltfreundliche Mobilität sind für die Lebens- und Umweltqualität in der Stadt unverzichtbar. Sie sorgen für frische Luft, bieten Abkühlung bei sommerlicher Hitze und speichern wertvolles Regenwasser in der Stadt. Deshalb muss nach Ansicht des BUND der bisherige expansive Flächenverbrauch in Bremen beendet und bis spätestens 2030 auf „netto null“ gesenkt werden.

Weitere Informationen und das Positionspapier von BUND und Paritätischem gibt es unter www.BUND-Bremen.net.

Bei Rückfragen: Katja Muchow, Stellv. Geschäftsführerin BUND Bremen, Tel.: 0421 / 7900245

Hintergrund

Das Ziel der Bundesregierung muss es sein, den absoluten Ressourcenverbrauch stark zu senken. Gemeinsam mit 14 weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen fordert der BUND die Bundesregierung auf, bis 2050 die Nutzung von unbelebten Primärrohstoffen auf maximal 6 Tonnen und die Nutzung biotischer Primärrohstoffe auf maximal 2 Tonnen pro Person und Jahr zu begrenzen. Dazu ist als Zwischenziel, ähnlich wie in unserem Nachbarland Niederlande, eine Reduzierung von mindestens 50 Prozent bis zum Jahr 2030 nötig. Ein Hintergrundpapier, das diese Forderungen vertieft, gibt es unter: www.bund.net/ressourcenschutzziele. Der BUND hat gemeinsam mit dem Paritätischen Gesamtverband die „Zukunftsagenda für die Vielen“ vorgestellt. Dort finden sich zu neun Politikfeldern konkrete inhaltliche Forderungen, die einen Aufbruch in eine ökologische und sozial gerechte Republik näher beschreiben. Die Verbände fordern unter anderem, den weltweiten Ressourcenverbrauch drastisch zu reduzieren und Ressourcen weltweit gerechter zu verteilen. Die Zukunftsagenda finden Sie unter: www.zukunftsagenda.de.

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