BUND Landesverband Bremen

Flächenneuverbrauch auf Null zu reduzieren

17. Juni 2022 | BUND Landesverband Bremen, BUND, Energie, Energiewende, Klimaschutz, Landwirtschaft, Naturschutz, Stadtnatur, Wachstumswende

Die Jahreshauptversammlung verabschiedet die Resolution "Zeitenwende für den klimagerechten Flächenschutz" einstimmig. Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff spricht sich in seinem Grußwort klar für den ökologischen Umbau der Landwirtschaft aus und hebt die Bedeutung der Ergebnisse der Klima-Enquetekommission der Bremischen Bürgerschaft hervor.

BUND-Vorsitzender Klaus Prietzel fordert Flächeneuverbrauch auf Null (Foto: G. Wietschorke)

Um dem Klimawandel wirksam zu begegnen, muss die Bebauung von grünen und unversiegelten Flächen auf Null reduziert werden. Das hat die Jahresversammlung des BUND Landesverbandes Bremen in einer einstimmig angenommenen Resolution gestern vom Bremer Senat gefordert. Immer noch werde vor allem die Gewerbeentwicklung auf der „grünen Wiese“ vorangetrieben. In der Hemelinger, Arberger und Mahndorfer Marsch sollen noch einmal 130 Hektar Acker und Wald überbaut werden. Auch das naturnahe Kindererlebnisgelände Horner Spitze soll Gewerbegebiet werden, wodurch die Bebauung in den Grüngürtel zwischen Horn und Schwachhausen hineingetrieben würde. Der BUND fordert einen Paradigmenwechsel in der Stadtentwicklung hin zur Flächenkreislaufwirtschaft und den verbindlichen Erhalt der noch verbliebenen landwirtschaftlichen und Grünflächen in Bremen und Bremerhaven.

Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff betonte in seinem Grußwort, dass der erfolgreiche Bremer Weg der Kooperation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz, an dem der BUND maßgeblich mitgewirkt habe, unbedingt fortgesetzt werden müsse. Ziel sei die Erhaltung bäuerlicher Familienbetriebe, die mit ihrer Wirtschaftsweise die Artenvielfalt erhalten und gesunde Lebensmittel zu fairen Preisen für den regionalen Markt produzieren. Die Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Nutzflächen für Bauprojekte müsse aufhören. Er sprach sich klar gegen eine Tierhaltung aus, bei der das Futter in großem Stil auf internationalen Märkten zugekauft wird, weil nicht genügend betriebseigene Flächen vorhanden sind. Der Anbau von Energiepflanzen statt von Lebensmitteln sei ein Irrweg. Der ökologische Umbau der Landwirtschaft dürfe auch angesichts des Ukraine-Krieges nicht zurückgedreht werden. Imhoff unterstützte damit wichtige Forderungen des BUND.

Die zur Wahl stehenden Vorstandsmitglieder des BUND, darunter die beiden Vorsitzenden Christine Cramm und Dieter Mazur, wurden in ihren Ämtern bestätigt. Der Umweltverband will sich mit Blick auf die nächste Bürgerschaftswahl dafür stark machen, dass der weitreichende Katalog an Klimaschutzmaßnahmen, den die Klima-Enquetekommission der Bremischen Bürgerschaft erarbeitet hat, tatsächlich auch realisiert wird. Dadurch soll das Land bis 2038 klimaneutral werden. Es gilt, endlich das krasse Umsetzungsdefizit im bremischen Klimaschutz zu überwinden. Solarcity, erneuerbare Wärmeversorgung und Verkehrswende müssen endlich ernsthaft angegangen werden.

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