BUND Landesverband Bremen

Garten an Trockenheit und Hitze anpassen

04. August 2023 | Stadtnatur

BUND gibt Tipps für Freude am Garten in Zeiten der Klimakrise

Im Vordergrund ist der braune Rasen nach langer Trockenheit zu sehen, im Hintergrund dagegen eine Wildblumenwiese, die die Feuchtigkeit besser speichert und nicht so schnell austrocknet.  (Bernd Quellmalz)

Gärtnern wird unter wechselnden Extremwetterereignissen infolge des Klimawandels wie wochenlanger Hitze und plötzlichem Starkregen und Sturm zunehmend schwieriger. Derzeit fallen zwar reichlich Niederschläge, aber die nächste Trockenphase kommt bestimmt. Der BUND gibt jetzt Tipps, wie Gemüse, Sträucher und Stauden im Garten trotz Klima-Stress gedeihen.

„Wer den Garten richtig beplanzt, den Boden gut pflegt und die Bewässerung anpasst, kann auch bei Extremwetter eine gute Ernte erzielen und sich an einem blühenden und fruchtbaren Garten erfreuen“, ist Bernd Quellmalz vom BUND Bremen überzeugt. „Hitze und Trockenheit setzen unseren Böden und Pflanzen zu. Zum Ende des Sommers lassen viele immer öfter Pflanzen müde ihre Blätter hängen, weil ihnen Wasser fehlt. Da auch in Zukunft die Sommer sehr wahrscheinlich trocken und heiß sein werden, ist es wichtig, den eigenen Garten an die Klimaveränderungen anzupassen." Die Pflanzen sollten hierfür einigermaßen gut mit Trockenheit umgehen können, denn sonst kommt man mit dem Gießen nicht mehr hinterher. Quellmalz: „In Zukunft werden wir sparsamer mit dem Wasser umgehen müssen. Oft sind es alte, regionale Sorten, die so robust und angepasst sind, dass sie mit Trockenstress gut umgehen können."

Die Auswahl der Gartenpflanzen ist entscheidend. Beispielsweise kommen Stauden meist mit der Trockenheit gut klar und sind ökologisch wertvoll, da heimische Insekten und Vogelarten an sie angepasst sind. Mehrjährige Stauden sind Einjährigen zu bevorzugen. Gefüllte Blüten bieten Insekten kaum Nahrung und sind oft weniger robust als die Wildformen. Zwar fänden zunehmend auch Gewächse aus südlichen Regionen wie Feige, Kiwi oder Aprikose Eingang in die Gärten, aber es sollten immer noch überwiegend heimische Arten gepflanzt werden, damit auch die hiesigen Insekten genügend Nahrung finden. Gehölze und Pflanzen sollten aus regionalen Baumschulen bezogen, bei Saatgut auf die Zertifizierung mit Regiosaat und Bio-Siegel geachtet werden. Für alle Neupflanzungen gilt: In der Anwachsphase ausreichend wässern. "Mit Baumbewässerungssäcken lässt sich gut Wasser sparen", so Quellmalz. "Sie sind nützliche Helfer, um trockenheitsempfindliche Jungbäume zu bewässern. Das Wasser wird gleichmäßig über längere Zeit abgegeben und das Gießwasser wird besonders effizient und nachhaltig genutzt.“

Um den Garten Klima-fit zu bekommen, gibt der Naturschützer weitere Tipps: Immer den Boden bedecken, zum Beispiel mit Mulch aus Rasenschnitt. So viele Flächen wie möglich bepflanzen, also den Boden, aber auch Dächer oder Fassaden begrünen und damit das Maximum an CO2-Speicherung, Sauerstoffproduktion, Abkühlung und Verdunstung schaffen. Die Pflanzen sollten unbedingt an einem für sie geeigneten Standort stehen. "Übrigens kann der Boden umso mehr Wasser speichern, je höher sein Humusanteil ist“, betont Quellmalz. „Das heißt konkret: Wenig Bodenbearbeitung, kein Umgraben, Gründüngung einsäen, mulchen und Gartenabfälle kompostieren.“ Rasenflächen benötigen viel Pflege und auch Wasser. Da es infolge der Klimakrise zunehmend trockener wird oder die Trocken-Perioden länger anhalten, rät der BUND, Rasenflächen in mehrjährige Blühwiesen umzuwandeln. Diese müssen nicht mehr gegossen und nur ein bis zweimal pro Jahr gemäht werden. Außerdem bieten Blühwiesen den Insekten viel Nahrung.

Regenwasser sollte außerdem in Regentonnen oder Zisternen aufgefangen und gespeichert werden. Sinnvoll ist es auch, Flächen zu entsiegeln, so dass Wasser versickern kann und nicht in der Hitze verdunstet. Auch das richtige Gießen ist wichtig. Quellmalz: "Meist wird im Garten zu häufig und zu oberflächlich gegossen. Dadurch gewöhnen sich die Pflanzen an regelmäßige Wasserzufuhr und wurzeln nur flach. Bei seltenem und dann aber ausgiebigeren Gießen wurzelt die Pflanze tiefer und wird so toleranter gegenüber trockenen Phasen." Auf Rasensprenger sollte verzichtet werden. Am besten, man gießt mit Schlauch oder Gießkanne früh morgens oder abends direkt in den Wurzelbereich oder investiert in eine Tröpfchenbewässerung, empfiehlt der BUND.

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