BUND Landesverband Bremen

Garten schmetterlingsfest machen

27. November 2023 | Stadtnatur

BUND gibt Tipps zum Überwintern von Schmetterlingen

Zitronenfalter  (Georg Wietschorke)

Zur kalten Jahreszeit ziehen wir Menschen uns ins Warme zurück. Ganz anders läuft es für Tiere und Pflanzen in unseren Gärten. Pflanzen werfen Laub ab, Tiere suchen schützende Verstecke und Überwinterungsquartiere: Nicht nur Spinnentiere, Vögel, Kröten und Igel sind im Winter darauf angewiesen, dass heimische Gärten auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet sind und ihnen Unterschlupf bieten, sondern auch mehrere Arten von Schmetterlingen. Der BUND gibt Tipps, wie Schmetterlingen im Garten über den Winter geholfen werden kann.

„Ein paar Schmetterlingsarten ziehen im Winter nach Süden, um dem kalten Wetter zu entkommen wie der Distelfalter, der im Herbst in großen Schwärmen in wärmere Regionen wandert“, erklärt Katharina Fuchs, Expertin für Stadtnatur beim BUND Bremen. „Doch die meisten Tagfalter halten den Winter bei uns aus. Meist überwintern sie als Raupe oder Puppe geschützt in Baumritzen, unter Laub oder im Gebüsch.“ Das Landkärtchen ist der einzige Edelfalter, der als Puppe überwintert. So hängt es im Puppenstadium an verblühten Stängeln heimischer Stauden. Der Braune Eichenzipfelfalter und auch der Perlmuttfalter verbringen dagegen die kalten Wintermonate als Ei. Dabei sind die Eier schon vor dem Wintereinbruch sehr weit entwickelt. Die Raupe ist eigentlich schon fertig und schlüpft dann direkt im Frühjahr auf der entsprechenden Futterpflanze wie beispielsweise auf der Brennnessel. „Besonders hart im Nehmen ist der Zitronenfalter“, weiß Fuchs zu berichten. „Sein Winterquartier sind Baumspalten oder auch die Unterseite eines Brombeerblattes oder ein Grasbüschel. Derart ungeschützt und stocksteif trotzt er der Kälte.“ Dies verdankt er dem köpereigenen Forstschutzmittel Glyzerin, das im Körper eingelagert wird. Es verhindert, dass die Körperflüssigkeit nicht gefriert. Dadurch übersteht der zarte Falter bis deutlich unter minus 10 Grad. Katharina Fuchs: „So kann man ihn dann an eisigen Tagen frei an Ästen oder Stauden entdecken.“

Der BUND empfiehlt, den eigenen Garten als Überwinterungsstelle für Schmetterlinge zu gestalten. „Ein naturnaher Garten mit Laub- und Steinhaufen oder einer Benjeshecke bietet Schmetterlingen, Raupen und Puppen zahlreiche Überwinterungsmöglichkeiten. Beliebte Rückzugsorte sind Reisighaufen und Baumhöhlen“, gibt die BUND-Expertin einen Tipp. „Schmetterlinge fühlen sich auch an Hauswänden mit Weinreben und dichtem Geflecht anderer Kletterpflanzen zu Hause. Daher sollte das Gestrüpp von Clematis und Co erst im Frühjahr gekürzt werden.“ Gelegentlich suchen sich Tagpfauenauge, C-Falter und andere Schmetterlingsarten für die Überwinterung Verstecke auch in Gärtenhäuschen, Kellern oder Dachböden. „Wenn der Raum im Winter aber beheizt wird, drohen die Schmetterlinge zu erwachen und zu verhungern“, betont Fuchs. „Die Temperatur im Überwinterungsquartier sollte daher auf keinen Fall 12 Grad Celsius übersteigen. Im Spätwinter und gegen Frühjahr sollten die Fenster tagsüber geöffnet sein, damit die Schmetterlinge wieder ins Freie gelangen können.“ Falls sich doch mal ein Schmetterling in einen beheizten Raum verirrt haben sollte, lässt sich dieser am besten in einem Glas fangen, das dann mit einem Stück Pappe abgedeckt wird. Denn Schmetterlinge haben sehr empfindliche Flügel. So kann der Schmetterling den Transport in ein anderes, sichereres Überwinterungsquartier überleben, gibt der BUND einen weiteren Tipp.

Weitere Infos zur Stadtnatur

Bei Rückfragen:

Katharina Fuchs, Stadtnatur-Expertin BUND Bremen, Tel.: 0421-7900251, eMail: katharina.fuchs(at)BUND-Bremen.net

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