Geldbeutel und Klima schonen: Unsere Heiz-Tipps für euch

30. Oktober 2025 | Ressourcen & Technik, Klimaschutz

BUND gibt Tipps zum umweltfreundlichen und sparsamen Heizen im Winterhalbjahr

Das Bild zeigt einen Heizungskörper mit Thermostat.  (BUND-Archiv / BUND Bremen)

Angesichts der kalten Jahreszeit und der steigenden Energiepreise gibt der BUND Bremen jetzt Tipps zum umweltfreundlichen Heizen und Lüften in Wohnräumen, die bei richtiger Anwendung Heizkosten und CO2-Ausstoß verringern können. Heizen ist nicht nur teuer, sondern verbraucht im Haushalt mit Abstand am meisten Energie und verursacht die größten Mengen an klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2), betont der Umweltverband.

„Mit dem richtigen Heizverhalten kann man Geldbeutel und Klima erheblich schonen“, weiß die Energie-Expertin Siecke Martin vom BUND Bremen. „Richtiges Lüften ist darüber hinaus immens wichtig für die Gesundheit, aber auch für die Bausubstanz selbst.“ Beispielsweise produziert eine vier-köpfige Familie täglich bis zu 11 Litern Feuchtigkeit und mehr. „Diese Feuchtigkeit muss mit möglichst geringen Wärmeverlusten hinausgelüftet werden“, rät Martin. „Denn schlägt sich Feuchtigkeit als Tauwasser an der kältesten Stelle im Raum nieder, so ist das ein Nährboden für Schimmel.“ Der BUND rät daher, folgende Tipps zum richtigen Heizen und Lüften zu beherzigen:

„Am besten ist es, intensiv und kurz zu lüften, also gegenüberliegende Fenster und Türen öffnen und kräftig durchziehen lassen“, weiß die Energie-Expertin. „Dabei sollten unbedingt die Thermostatventile ausgestellt werden.“ Gekippte Fenster bringen übrigens kaum frische Luft ins Zimmer, sondern führen vor allem die aufsteigende Warmluft des Heizkörpers ungenutzt nach draußen. So kühlen die Außenwand und die Fensterlaibung stark aus, Luftfeuchtigkeit kann dort kondensieren, und die Schimmelgefahr steigt. Die Wohnung sollte bei ganztägiger Anwesenheit drei- bis viermal täglich gelüftet werden. Je besser das Gebäude gedämmt ist, desto häufiger muss gelüftet werden. Bei kalten Temperaturen reichen drei Minuten Lüftungsdauer schon aus, bei wärmerem Wetter sollten es zwischen 10 und 25 Minuten sein. Wenn die Fenster von innen beschlagen, ist definitiv zu wenig gelüftet worden. Gerade nach dem Kochen und Duschen sollte die Feuchtigkeit schnell und auf kürzestem Wege nach draußen befördert werden. Hierbei sollten die Innentüren geschlossen bleiben, damit die Feuchtigkeit nicht in andere Zimmer gelangt. Im Bad sollte mit einem Abzieher das Wasser von den Kacheln entfernt werden. Mit einem Thermohygrometer lässt sich leicht erkennen, wann die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist. Im Winter sollte ab einer Luftfeuchtigkeit von mehr als 60 Prozent gelüftet werden, um Schimmel zu vermeiden.

„Um eine gute Luftzirkulation im Raum sicherzustellen, dürfen Heizkörper nicht zugestellt werden und sollten Möbel ca. 10 cm von schlecht isolierten Außenwänden abgerückt werden sowie am besten auf Füßen stehen“, gibt Martin einen weiteren Tipp. In wenig gedämmten Gebäuden sollten in Schlafzimmern, die häufig eher kühl temperiert sind, die Außenwände am besten ganz frei von Möbeln sein. Grundsätzlich sollte in Wohnräumen stets eine Temperatur von ca. 16 Grad gewährleistet sein. „Je kälter die Wände sind, desto höher die Schimmelgefahr“, so die BUND-Fachfrau. „Wichtig ist, dass zwischen beheizten und nicht beheizten Räumen die Türen geschlossen bleiben. Sonst strömt warme, feuchte Luft z.B. ins kalte Schlafzimmer und kondensiert dort.“ Wer dagegen im Winter im T-Shirt zuhause sitzt, heizt vermutlich zu viel. Warme Pullis und Wollsocken helfen, die Heizkosten im Griff zu behalten. Die Senkung der Raumtemperatur um ein Grad Celsius spart im Durchschnitt sechs Prozent Energie.

Wenn die Wäsche nur in der Wohnung getrocknet werden kann, dann muss die zusätzlich entstehende Feuchte durch verstärktes Lüften wieder hinausbefördert werden. Besser lässt sich Wäsche in der kalten Jahreszeit draußen im Wind trocknen. Das ist sehr viel stromsparender und kostengünstiger als ein Wäschetrockner. Alternativ dazu kann ein Ventilator den Trocknungsvorgang beschleunigen. Dieser verbraucht in 10 Stunden nur 0,5 kWh, ein konventioneller Trockner leicht das Sechs- bis Achtfache davon. In Kellerräumen und Souterrainwohnungen sind die Außenwände oftmals kalt. Im Sommer sollten sie nicht tagsüber, sondern vor allem nachts oder in den frühen Morgenstunden gelüftet werden. Anderenfalls gelangt warme Luft in den Keller und die darin enthaltene Luftfeuchtigkeit schlägt sich an den Wänden nieder, und es kann zur Schimmelbildung kommen. Im Winter kann jedoch auch tagsüber gelüftet werden.

Auch kleinere und größere Baumaßnahmen können helfen Energie zu sparen: Damit die Wärme nicht durch undichte Fenster und Türen entweicht, sollten die Dichtungen regelmäßig überprüft werden. Abhilfe können Schaumstoff- oder Gummidichtungsbänder aus dem Baumarkt schaffen. „Mit wenig Geld kann so viel Heizenergie eingespart werden“, ist sich Martin sicher. Bei Neubauten nach der aktuellen Energieeinsparverordnung, aber auch bei gedämmten Altbauten bietet sich der Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärme-Rückgewinnung an, weil diese Gebäude meist luftdicht sind und eine unkontrollierte Belüftung nicht stattfindet. Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung verteilen warme Luft im Haus, während sie verbrauchte Luft absaugen und geben dabei die Wärme der Abluft an die Zuluft ab.

Weitere Informationen zum Energiesparen

Bei Rückfragen: Siecke Martin, Energie-Expertin BUND Bremen, Tel.: 0421/7900243

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