BUND Landesverband Bremen

Grüne Balkone für bedrohte Bienen

26. April 2024 | Stadtnatur

BUND gibt Tipps zum Bienenschutz für Balkon und Garten

Hier finden Wildbienen Nahrung.  (Oliver Kwetschlich)

In Deutschland leben über 560 verschiedene Wildbienenarten, von denen mehr als die Hälfte gefährdet, einige sogar vom Aussterben bedroht sind. Der BUND gibt jetzt Tipps, wie Bürgerinnen und Bürger selbst Wildbienen auf dem Balkon und im Garten fördern können. Denn sie und andere Insekten bestäuben neben den Wild- auch unsere Kulturpflanzen.

„Blütenbesuchende Insekten sind vom Frühjahr bis Herbst aktiv“, sagt Regionalgeschäftsführer Weser-Elbe Bernd Quellmalz vom BUND Bremen. „Doch nicht immer finden sie geeignete Blüten. Dem lässt sich entgegenwirken, indem auf dem Balkon und im Garten Pflanzen wachsen, die für ein kontinuierliches Blütenangebot sorgen.“ Für spezialisierte Bienenarten sind folgende Wildkräuter wichtig: Ziest, Hornklee, Glockenblumenarten, Färberkamille, Hauhechel, Resede, Habichtskräuter oder Flockenblumen. Diese lassen sich auch in Kübeln oder Blumentöpfen auf dem Balkon ansiedeln. Am Rankgitter könnte die Zaunrübe oder eine Platterbse Platz finden. „Gartenbesitzer sollten ihre Wiesen nach Möglichkeit nur zweimal im Jahr und erst ab Juni mähen. Im Gemüsegarten erfreuen sich Masken- und Pelzbienen an stehengelassenen und blühendem Lauch, Zwiebeln, Rosen- und Grünkohl“, empfiehlt Quellmalz. „Und wer bienenfreundliche Gehölze anpflanzen möchte, liegt bei Weide, Schlehe, Süßkirsche oder Beerensträucher genau richtig.“ Neben einem geeigneten Nahrungsangebot sind Nisthilfen für Wildbienen sehr effektiv. Von ihnen können etwa 40 verschiedene Wildbienenarten profitieren. „Je vielfältiger das Angebot an Nistmöglichkeiten ist, desto größer ist die Chance, dass sich verschiedene Arten ansiedeln“, weiß der BUND-Vertreter. „Und Insektenhotels kann man ganz einfach selber bauen.“ Da bis zu 75 Prozent der Wildbienen ihre Nester im Boden anlegen, sei es sinnvoll, gerade im Garten auch kleinere Flächen mit Lehmsand mit bis zu 50 cm Tiefe bereitzustellen.

Die Ursachen für den Rückgang und das Aussterben von immer mehr Insektenarten sind vielfältig: Pestizide, Monokulturen und die reduzierte Pflanzenvielfalt gefährden Bestäuber wie Honigbienen, Wildbienen und Hummeln. Aber auch der Verlust an Lebensräumen infolge von Straßen-, Siedlungs- und Gewerbebau tragen zur Gefährdung bei. Wird der Artenverlust bei den Insekten nicht gestoppt, gefährdet dies nicht nur die biologische Vielfalt, sondern auch die Nahrungsmittelproduktion. „Tomaten, Erdbeeren, Äpfel, Blaubeeren, Zucchini und vieles mehr – ohne die Bienen und andere bestäubende Insekten müssten wir diese Lebensmittel von unseren Speiseplänen streichen“, hebt Quellmalz hervor.

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