BUND Landesverband Bremen

Grünes Gesicht Bremens nicht wegsparen

06. November 2013 | Naturschutz, Stadtnatur

Nach der Ankündigung des Umweltbetriebs Bremen, vorerst keine Straßenbäume mehr nachzupflanzen, befürchtet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den Einstieg in die langfristige Entgrünung der Bremer Straßenzüge

Nach der Ankündigung des Umweltbetriebs Bremen, vorerst keine Straßenbäume mehr nachzupflanzen, befürchtet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den Einstieg in die langfristige Entgrünung der Bremer Straßenzüge. Abgängige Bäume nicht mehr zu ersetzen, ist eine ganz gefährliche Weichenstellung für eine Stadt, deren Ausstrahlung und Selbstverständnis ganz stark auf ihrem attraktiven grünen Gesicht beruht. Der öffentliche Baumbestand ist dafür das Grundgerüst. Ihn zu erhalten ist ein Muss. „Wer Nachpflanzungen zwei Jahre aussetzen will, scheut später womöglich auch nicht mehr davor zurück, Nachpflanzungen ganz zu unterlassen. Dann wären nach zehn Jahren bereits zehn Prozent der Bremer Straßenbäume ersatzlos weggefallen. So kann es nicht gehen,“ meint BUND-Geschäftsführer Martin Rode.

Der Stadt mangelt es offenkundig an einem langfristig angelegten Konzept zum Umgang mit dem öffentlichen Grün. Im Baumschutz muss aber in Jahrzehnten gedacht werden. Die Bäume, die in zwanzig Jahren ein Straßenbild prägen sollen, werden heute gepflanzt. Diese Bäume sind es, die dann in 50 oder gar 100 Jahren das Stadtbild prägen. Gerade Straßenbäume sind aber vielfältigen Stressfaktoren ausgesetzt. Neben direkten Beschädigungen zählen hierzu besonders Klimawandel, Luftschadstoffe und Streusalz. Hier gilt es anzusetzen, um den Pflegeaufwand langfristig zu verringern. In einem ganzheitlichen Entwicklungskonzept für die Bremer Straßenbäume spielt also auch die Verkehrspolitik eine Rolle.  Besonders verwundert ist der BUND allerdings darüber, dass von den Grünen erst vor wenigen Wochen ein Positionspapier mit dem Titel „Bremens Grün erhalten und erweitern“ veröffentlicht wurde. „Wer dies zu Recht fordert, kann doch nicht gleich danach auf das Nachpflanzen von Straßenbäumen verzichten. So wird grüne Politik unglaubwürdig“, so das Fazit von Rode. 

Rückfragen:

Martin Rode, 0421-7900221 

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