BUND Landesverband Bremen

Jetzt bei Schnee Vögel füttern

17. Januar 2024 | Stadtnatur

BUND gibt Tipps zur Vogelfütterung und zum Vogelschutz im Garten

Rotkehlchen auf Futtersuche.  (Georg Wietschorke)

Angesichts des aktuellen Schneefalls bittet der BUND Vogelfreundinnen und –freunde, jetzt den Vögeln im Garten und auf dem Balkon wieder Futter zur Verfügung zu stellen. Mit etwas Glück nutzen bis zu 15 Vogelarten dieses Angebot. Was bei der Vogelfütterung zu bedenken ist, verrät jetzt der BUND. Er gibt auch Tipps, wie Vögel insbesondere im Garten unterstützt werden können. Die Vogelfütterung hat eine hohe Bedeutung für das Naturerleben insbesondere in Städten und Siedlungen, so der BUND.

„Sinnvoll ist das winterliche Füttern vor allem, wenn es dazu dient, Kinder und auch Erwachsene am Vogelhäuschen mit unserer vielfältigen Vogelwelt vertraut zu machen“, sagt Bernd Quellmalz, BUND-Regionalgeschäftsführer Weser-Elbe und beim BUND Bremen für Pressearbeit zuständig. Auf jeden Fall sollte die Futterstelle regelmäßig gesäubert werden, damit sie sich nicht zu einem Infektionsherd entwickelt. Denn in den klassischen Futterhäuschen, in denen die Vögel beim Fressen sitzen, vermischt sich das Futter leicht mit dem Vogelkot. „In einem so genannten Futtersilo ist das Futter aber vor Verunreinigung durch Kot geschützt“, gibt der Biologe einen Tipp. „Außerdem ist darin die Gefahr geringer, dass es nass wird und schimmelt.“ Mit speziellem Vogelfutter für Körner fressende Gartenvögel können gezielt Haussperling, Dompfaff, Buchfink, Stieglitz sowie Meisen an das Silo gelockt werden. Diese Arten mögen ölhaltige, energiereiche Sämereien wie dunkle Sonnenblumenkerne oder Mohn. Weichfutterfresser wie Amsel, Rotkehlchen oder Heckenbraunelle kann man eine Zeit lang mit Obststücken, Rosinen oder getrockneten Wildbeeren erfreuen. Für Meisen taugen auch die bekannten Meisenknödel oder Meisenringe sowie Drahtbehälter mit naturbelassenen Erdnüssen. „Beim Kauf von Vogelfutter sollte auf jeden Fall darauf geachtet werden, kein Körnerfutter mit Samen des für uns Menschen hoch allergenen Traubenkrauts Ambrosia zu kaufen. Die breitet sich derzeit aggressiv aus“, warnt Quellmalz. „Außerdem dürfen keinesfalls gesalzene oder gewürzte Essensreste verfüttern werden. Sie können für Vögel tödlich sein.“

Viele Vogelarten in Deutschland sind bedroht, z.B. durch die Zerstörung ihrer Lebensräume. „Da hilft unser zusätzliches Futterangebot leider nur wenig“, klärt der Naturschützer auf. Grundsätzlich seien Vögel auf das jahreszeitlich wechselnde Futterangebot eingestellt. „Ein Zuviel kann das ökologische Gleichgewicht sogar ins Wanken bringen“, sagt Quellmalz. „So nehmen nur wenige Arten das Futter an. Kommen Standvogel-Populationen wie die der Kohlmeise damit vermehrt durch den Winter, finden Zugvögel wie der seltene Trauerschnäpper und der Gartenrotschwanz bei ihrer Rückkehr nur noch wenige freie Nistplätze vor. Nachhaltiger können Vogelfreund*innen ihren Schützlingen helfen, wenn sie über den Winter Gartenstauden stehen lassen, heimische Gehölze pflanzen und Kompost- oder Laubhaufen anlegen. „So werden zum Beispiel Nischen für Insekten und ein Angebot an Wildbeeren geschaffen“, erklärt der BUND-Sprecher. „Das ist dann ein wichtiger Beitrag zum Insekten- und Vogelschutz.“

Weitere Informationen dazu gibt es unter www.BUND-Weser-Elbe.de, www.BUND-Bremen.net und in der BUND-Broschüre „Vögel im Winter - wie Sie ihnen am besten helfen können“, die unter www.bundladen.de erhältlich ist.

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