BUND Landesverband Bremen

Kein neuer Hafen in die Weser!

02. März 2009 | Weser und Nordsee

BUND: Gewerbeentwicklung auf der Luneplate vernünftig steuern

„So erfreulich der Windkraftboom in Bremerhaven ist, so besorgniserregend ist die rasant zunehmende Flächeninanspruchnahme“, meint der BUND-Vorsitzende Dr. Eike Rachor mit Blick auf die aktuellen Diskussionen über neue Flächenbedarfe für Windkraftunternehmen. Südlich vom Bremerhavener Fischereihafen wachsen gigantische Montagehallen aus dem Boden. Mit der hoheitlichen Übertragung der Luneplate auf das Land Bremen soll sich diese Entwicklung in der dortigen 200 ha großen Gewerbezone fortsetzen. „Dabei darf jedoch nicht vergessen werden, dass der Hauptteil der Luneplate zuallererst ein europaweit herausragendes Naturschutzprojekt umfasst“, stellt Rachor fest. „Die schweren Schäden, die der Natur in der Wesermündung mit dem Bau des Containerterminals zugefügt worden sind, sollen hier in großem Maße wieder gut gemacht werden. Und die bereits umgesetzten Naturschutzmaßnahmen zeigen die erhoffte Wirkung.“ Ihre Wirksamkeit muss aber auch langfristig sichergestellt werden. Deshalb ist es erforderlich, hinreichenden Abstand der hohen Hallen im neuen Windkraftgewerbegebiet zu den Naturflächen einzuhalten.

Sorge bereiten dem BUND auch die aufkeimenden Forderungen nach einer neuen Schwerlastkaje in der Weser südlich der Geestemündung, Solche Pläne beschwören einen massiven Konflikt mit dem Naturschutz herauf. Die letzten großen Watt- und Flachwasserbereiche in der Brackwasserzone der Wesermündung müssten weichen. Der ökologische Flaschenhals würde nochmals weiter eingeschnürt. „Wenn es um die Zerstörung anerkannter Naturgebiete des europaweiten Natura 2000-Netzwerks geht, rechtfertigt der Zweck keineswegs die Mittel“, so BUND-Geschäftsführer Martin Rode und kündigt an: „Ein neuer Hafen in der Weser wird auf unseren erbitterten Widerstand treffen.“ Zudem wäre dies eine enorme Verschwendung von Steuergeldern, da die Fischereihafendoppelschleuse doch gerade erst für viele Millionen Euro vergrößert und die Südspitze des Labradorhafens schwerlasttauglich ausgebaut wurden. Die Schiffszuwegung über den Fischereihafen muss den Windkraftunternehmen reichen.

Auch bei der Ansiedlung von Unternehmen für erneuerbare Energien muss es um sparsamen Umgang mit den Bauflächen gehen. Deshalb ist es folgerichtig, wenn die Umnutzung der bereits erschlossenen Flächen des eigentlich überflüssigen Flugplatzes Luneort nun erwogen wird. Die Flächen besitzen die Lagegunst der unmittelbaren Nähe zum Luneorthafen. Außerdem wären mit der Aufgabe des Flugplatzes die Bauhöhenbeschränkungen im hafennahen Areal hinfällig und böten Platz für hohe Nutzungsdichten mit hohen Produktionsgebäuden, mehrgeschossiges Bauen und mehrgeschossige Parkanlagen. Dies wiederum eröffnet zusätzliche Spielräume für die erforderlichen Abstände und Höhenbeschränkungen in den an das Naturschutzareal auf der Luneplate angrenzenden Flächen.  

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