Der BUND Bremen begrüßt den heutigen Baustart des Teilabschnitts der Fahrradpremiumroute D.15 am Osterdeich. Als positiv bewertet der Umweltverband insbesondere auch, dass das Carsharing-Konzept dabei aktiv mitgedacht wurde. Der BUND kritisiert jedoch die schleppende Umsetzung der Fahrradschnellwege und den Stillstand der Verkehrswende in der Hansestadt insgesamt.
„Die Planung eines sogenannten Premiumrouten-Netzes beschloss die Stadt mit dem Verkehrsentwicklungsplan 2025 bereits 2014“, betont Lisa Tschink, wissenschaftliche Mitarbeiterin Mobilität beim BUND Bremen. „Seit 2017 liegt die Machbarkeitsstudie erst von einer der ursprünglich neun angedachten Strecken vor. Die Bauarbeiten an der D.15 werden wohl erst frühestens 2025 abgeschlossen sein. Das sind mehr als 10 Jahre bis zur Umsetzung – eindeutig zu langsam für die Verkehrswende.“ Ziel der Premiumrouten ist es, die zentrumsferneren Quartiere für Radfahrende sicher miteinander und mit dem Zentrum zu verbinden. Die jetzigen Bauarbeiten wurden noch in der letzten Legislaturperiode beschlossen und angestoßen.
Das Verkehrsressort von Senatorin Özlem Ünzal fiel bisher in erster Linie durch die Rückstellung von bereits beschlossenen Projekten auf: „Selbstverständlich braucht es die Sanierung der bestehenden Weserbrücken, aber deswegen beschlossene Projekte für den Rad- und Fußverkehr fortlaufend zurückzustellen, ist eine grundlegend falsche Entscheidung“, betont Martin Rode, Geschäftsführer des BUND. „Es ist höchste Zeit, den Klimaschutz im Verkehr umzusetzen. Dazu gehört es auch, Pendlern neue Chancen zu bieten und die Abhängigkeiten vom Auto zu reduzieren. Dazu gehört es ebenfalls, Fußwegen, Radwegen und Fahrradbrücken Vorrang vor dem Straßenausbau einzuräumen.“
Weitere Infos zum Thema gibt es auch unter www.BUND-Bremen.net.
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Lisa Tschink, wissenschaftliche Mitarbeiterin, lisa.tschink(at)BUND-Bremen.net, Tel.: 0421-7900222