BUND Landesverband Bremen

Keine Verschlimmbesserungen in der Innenstadt!

30. August 2021 | BUND, Mobilität, Mobilität

Der BUND Bremen sieht große Schwachstellen im neuen Gutachten des Aktionsbündnis Bremer Innenstadt.

Foto: Jonas Blome

Der BUND Landesverband Bremen steht der von der Handelskammer und City Initiative forcierten Verkehrsuntersuchung zur Verlegung der Straßenbahn in die Martinistraße skeptisch gegenüber.

Dem Gutachten nach verlängern sich bei einer Verlegung der Straßenbahn in die Martinistraße die Wege zwischen Haltestelle(n) und Innenstadt, was die Erreichbarkeit auch von den Einkaufmöglichkeiten der Innenstadt, die ja so gerettet werden sollen deutlich verschlechtern würde. Die Aufenthaltsqualität der Obernstraße und der Martinistraße würde zusätzlich durch die 8-10 Jahre dauernde Umbauzeit massiv eingeschränkt. Beide Faktoren konterkarieren die Ziele der Belebung der Innenstadt und der Verringerung der Trennwirkung der Martinistraße.

Eine bessere Aufenthaltsqualität und einer Belebung der Innenstadt wird nicht durch eine Straßenbahnverlegung erreicht werden. Zumal die Finanzierungsvorschläge im Gutachten mehr als fragwürdig sind. Der Vorschlag, dass die UNESCO Kosten für die Verlegung von Gleisen übernehmen könnte, ist kaum realitätsnah –eine Kostenbeteiligung vom Bund erscheint aufgrund der angegebenen Kosten-Nutzen-Analyse ebenfalls unwahrscheinlich, wie es auch das Gutachten selbst bereits erwartet. Sinnvoller wäre es die finanziellen und personellen Ressourcen auf weitreichendere Projekte zu konzentrieren die auch wirklich Verbesserungen für die Innenstadt bedeuten, z.B. der Ausbau und Taktverdichtung des Straßenbahnnetzes generell und somit die Stärkung der Zubringerfunktion für die Innenstadt.

Gerade die finanzielle Situation in Bremen sollte dafür sorgen das Investitionen zunächst in größere Projekte der Verkehrswende, wie den Premiumrouten oder einen generellen ÖPNV-Ausbaus gelten. Stattdessen fordern Handelskammer und City Initiative die Verlegung einer bereits bestehenden und funktionierenden Straßenbahnlinie, zu Gunsten einer langjährigen Bauphase die sowohl für Passagiere, Kund*innen als auch die Geschäftstreibenden eine Verschlechterung des Status Quo bedeuten würde.

Bei Rückfragen:

BUND Bremen: Paul Stillger – 0421 792223, Paul.Stillger(at)bund-bremen.net

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