BUND Landesverband Bremen

Konzepte für die Zusammenarbeit von Schulen und außerschulischen Lernorten dringend nötig

14. November 2020 | BUND, Kinder und Jugend, Kinderwildnis

Tanja Greiß, Leiterin Umweltbildung beim BUND-Bremen, Rebekka Lemb, Geschäftsführerin der Stiftung NordWest Natur, und Sabine Schweitzer, Leiterin der Koordinierungsstelle Umwelt Bildung Bremen, bekräftigen die Forderung der bremischen GEW nach einer stärkeren Nutzung außerschulischer Lernorte und von Angeboten der Natur- und Erlebnispädagogik, um Unterricht in kleineren Gruppen umzusetzen.

In dem Artikel „GEW fordert außerschulische Lernorte“ im Weser-Kurier vom 11.11.2020 fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft die Einbindung außerschulischer Lernorte zur Überbrückung der Corona-Pandemie. Auch Tanja Greiß, Leiterin Umweltbildung beim BUND-Bremen, Rebekka Lemb, Geschäftsführerin der Stiftung NordWest Natur, und Sabine Schweitzer, Leiterin der Koordinierungsstelle Umwelt Bildung Bremen, bekräftigen die Forderung der bremischen GEW nach einer stärkeren Nutzung außerschulischer Lernorte und von Angeboten der Natur- und Erlebnispädagogik, um Unterricht in kleineren Gruppen umzusetzen.
„Die BUND-Kinderwildnis in der Neustadt, das Blaue Klassenzimmer in Borgfeld – das sind nur zwei von vielen attraktiven außerschulischen Lernorten in Bremen“, so Tanja Greiß und Rebekka Lemb. Akteure wie der BUND Bremen oder die Stiftung NordWest Natur bieten außerschulisches Lernen auf Basis erprobter pädagogischer Konzepte an – auch schon lange vor Corona. „Programm an außerschulischen Lernorten anzubieten, erfordert Fachwissen und Ortskenntnis,“ beschreibt Tanja Greiß die Anforderungen. „Mit dem Bereitstellen eines Geländes alleine ist es nicht getan. Die Gruppen müssen zudem koordiniert werden, um Hygienekonzepte einhalten und ein Gesundheitsrisiko durch Überbelegung vermeiden zu können.“ Wenn Rebekka Lemb und ihre Kolleginnen ins Blaue Klassenzimmer in Borgfeld aufbrechen, haben sie zudem einen ganzen Anhänger voller Forscherausrüstung dabei. Die vor allem während der Corona-Monate gestiegene Nachfrage nach Umweltbildungsangeboten freut die Expertinnen natürlich, es müsse aber auch der damit anfallende Arbeits- und Organisationsaufwand bewältigt werden. Das sei häufig gar nicht so einfach.
„Was die GEW jetzt fordert, unterstützen wir seit Jahren“, ergänzt Sabine Schweitzer. Als Leiterin der Koordinierungsstelle Umweltbildung Bremen ist sie unter anderem für die Betreuung der Förderung von zurzeit zwölf bremischen Umweltbildungseinrichtungen verantwortlich, für die die Senatorin für Klimaschutz und Umwelt die Mittel zur Verfügung stellt. „Die vorhandenen Gelder reichen allerdings bereits jetzt nicht zur Abdeckung des vorhandenen Bedarfs in den Stadtteilen aus, so dass diese dringend für den Ausbau der Zusammenarbeit mit Schulen aufgestockt werden müssten“, weiß die Diplom-Biologin und Umweltwissenschaftlerin. Auch die Gelände der Einrichtungen, die momentan verstärkt von Schulen frei genutzt werden, müssen unterhalten und instandgesetzt werden, um die steigende Zahl von Kindern und Jugendlichen aufnehmen zu können. „Das im Naturschutzgebiet Borgfelder Wümmewiesen gelegene „Blaue Klassenzimmer“ wurde in diesem Herbst um einen weiteren Teich ergänzt, um einerseits den vielen Anfragen von Schulen gerecht zu werden und andererseits eine Übernutzung des bestehenden Teiches zu vermeiden“, beschreibt Rebekka Lemb die Herausforderungen, Nachfrage und Schutz eines solch besonderen Naturortes zu vereinen.
Die drei Expertinnen wünschen sich, dass die umweltpädagogischen Akteure an einem Konzept zur Einbindung von außerschulischen Lernorten beteiligt werden. Eine gemeinsame Strategie mit der Bildungsbehörde sei von Nöten. Dafür wäre beispielsweise die Ausgestaltung einer Rahmenvereinbarung zwischen Bildungsbehörde und außerschulischen Akteuren mit einem tragfähigen Konzept wünschenswert. „Denn“, fügt Rebekka Lemb an, „Digitalisierung und Tabletts sind gut – Lernen und Bewegen in der Natur sind besser! Die Tabletts kommen – aber wir sind schon da!“


Rückfragen gerne an:
Tanja Greiß, BUND Bremen: 0421-79 00240, tanja.greiss@bund-bremen.net
Rebekka Lemb, Stiftung NordWest Natur: 0421-71006, lemb@nordwest-natur.de
Sabine Schweitzer, Umweltbildung Bremen: 0421-70 70 107, sabine.schweitzer@umweltbildung-bremen.de

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