BUND Landesverband Bremen

Kostbares Trinkwasser sparen - Regenwasser nutzen

11. Februar 2011 | Trinkwasser

Der BUND Bremen fordert, dass die Regenwasserbewirtschaftung auch weiterhin vom Umweltsenator gefördert wird.

Regenwasser eignet sich sehr gut zum Wäschewaschen, Toilettenspülen und natürlich für den Garten. Hierdurch können ca. 50 % des Trinkwasserbedarfs gespart werden. Durch die Begrünung von Dächern wird Regenwasser aufgefangen, gespeichert und langsam wieder durch die Verdunstung in den Wasserkreislauf abgegeben, das wiederum verbessert das Klima in der direkten Umgebung. In Bremen werden Regenwassernutzungsanlagen und Begrünung von Dachflächen vom Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa derzeit mit bis zu 2.000 bzw. 5.000 Euro gefördert.

Aber ist Wassersparen in Bremen überhaupt sinnvoll? Eindeutig ja! Zwar gibt es bei uns genügend Oberflächenwasser, aber Trinkwasser wird heute aus Grundwasser gewonnen und das steht nicht unbegrenzt zur Verfügung. „Ein sorgsamer Umgang mit Wasser ist auch in Bremen immer noch richtig. Denn wird mehr Grundwasser verbraucht, als durch den natürlichen Kreislauf aus Niederschlägen und Oberflächenwasser entsteht, führt das zur Grundwasserabsenkung“ so die BUND-Expertin Mareile Timm. Als Folge trocknen Feuchtgebiete aus, Flüsse versiegen und die Artenvielfalt leidet. Auch im Umland von Bremen ist das der Fall, beispielsweise führt der Halsebach immer weniger Wasser. Der Bach fließt nordöstlich von Verden durch das Trinkwassergewinnungsgebiet Panzenberg. Dort sind wertvolle Naturschutzgebiete bedroht. In der Nähe von Wohnbebauungen führt ein Sinken des Grundwasserspiegels oft auch zu Rissen und Schäden an Gebäuden. In Ballungszentren wie Hamburg und Frankfurt  muss das Trinkwasser über weite Entfernungen transportiert werden. Hierfür wiederum ist ein hoher Energieeinsatz nötig. Energie ist auch notwendig, um Wasser zu fördern, zu pumpen sowie aufzubereiten und dann wieder in Kläranlagen zu reinigen. Hinzu kommt noch die Energie, die aufgewendet werden muss, um Wasser zum Duschen oder Baden zu erwärmen. „Wer Wasser spart und Regenwasser nutzt, trägt zum Ressourcen- und Klimaschutz bei“, resümmiert BUND-Wasserexpertin Mareile Timm.

Ein oft bemühtes Gegenargument ist, dass die inzwischen oft überdimensionierten Kanäle nicht ausreichend gespült werden, wenn die Bürger und Bürgerinnen nicht entsprechend viel Trinkwasser verbrauchen. Zusätzliche Kanalspülungen sind laut hanseWasser in Bremen bisher nicht notwendig. Außerdem zahlt der Trinkwasser-Verbraucher beim Mehrverbrauch von Wasser doppelt drauf, nämlich fast 2 Euro für das Trinkwasser plus ca. 2,5 Euro für die Abwasserentsorgung. Regenwasser einzusetzen bedeutet somit auch den eigenen Geldbeutel zu schonen.

Regenwassernutzungsanlagen, Dachbegrünung, Regenwasserversickerung oder Entsiegelung von asphaltierten Flächen sind auch im Hinblick auf die Folgen des Klimawandels sinnvoll. Denn in Bremen sind im Laufe der nächsten Jahre noch länger andauernde Trockenperioden und vermehrt winterliche Starkregenereignisse zu erwarten. Während der Trockenperioden sollte der spärliche Regen effektiv genutzt werden und während der Starkregenperiode führt z.B. die Regenwasserversickerung oder Dachbegrünung zur Entlastung der Abwasserkanäle, die insbesondere im Zentrum Bremens noch aus Mischwasserkanälen bestehen. Bei Starkregenereignissen können diese überlaufen und dann gelangen Fäkalien in die Gewässer, vor allem in die Kleine Wümme und das Grabennetz des Blocklandes. Dort sind dadurch Flora und Fauna, vor allem die Fische, stark gefährdet. 

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