BUND Landesverband Bremen

Mobilität für Alle! – Shared Space, Begegnungszonen, Verkehrsberuhigte Bereiche, Bremens Chancen für eine ökologische Verkehrspolitik und mehr Lebensqualität

22. November 2011 | Mobilität

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Bremen, hat heute die Studie „Mobilität für Alle! – Shared Space, Begegnungszonen, Verkehrsberuhigte Bereiche, Bremens Chancen für eine ökologische Verkehrspolitik und mehr Lebensqualität“ vorgestellt.

Im Rahmen seiner Kampagne „Mobilität für Alle!“ zeigt der BUND in dieser Studie die Vorteile verschiedener Ansätze moderner und bekannter Verkehrskonzepte und verdeutlicht, welches Potential in ihnen steckt. Damit leistet der BUND einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung eines zukunftsfähigen Verkehrskonzeptes für Bremen, das den Ansprüchen von Mensch und Umwelt im 21. Jahrhundert entspricht.

Unter dem Leitbild der „Autogerechten Stadt“, wurden im 20. Jahrhundert immer größere Bereiche des öffentlichen Raumes dem Kfz-Verkehr zugesprochen. Heute sind etwa 21% der bebauten Fläche in Bremen reine Verkehrsflächen und der größte Teil davon ist für den Pkw und Lkw Verkehr bestimmt. Durch die autogerechte Gestaltung der Verkehrswege werden Radfahrer und Fußgänger buchstäblich an den Rand gedrückt. Lärm und Schadstoffemissionen schädigen die Gesundheit der Menschen und die Umwelt. Viele Straßenräume verloren im Zuge dieser Entwicklung erheblich an Lebensqualität, denn in einer historisch gewachsenen Stadt wie Bremen ist der Platz für den Verkehr nicht beliebig erweiterbar.

Wie negativ sich diese auf die Maschine Auto zugeschnittene Gestaltung auswirkt, ist vor allem an der allgemeinen Stadtflucht in den letzten Jahrzehnten, insbesondere von Familien mit Kindern zu sehen. „Der vorhandene Platz muss gerechter verteilt und damit die Aufenthaltsqualität und Lebensqualität unserer Stadt gestärkt werden“, so Klaus Prietzel, Vorsitzender des BUND Bremen.

„Mit modernen Verkehrskonzepten, wie dem Shared Space, den Begegnungszonen oder den in Deutschland lange bekannten Verkehrsberuhigten Bereichen haben wir die nötigen Werkzeuge, Verkehr und Aufenthalt im städtischen Raum in Einklang zu bringen“, so Stephan Glinka, Verkehrsexperte des BUND Bremen. In diesen Konzepten wird nicht mehr das Auto bevorzugt, sondern die Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer gefördert und der Verkehrsfluss verstetigt. Weniger Lärm- und Schadstoffbelastungen werden die Folge sein. Zusätzlich können neue Formen bei der Gestaltung von Straßen und Verkehrsflächen genutzt werden, um eine attraktive und einladende Atmosphäre zu schaffen, die zum Verweilen einlädt. Das wirkt sich in Geschäftsstraßen auch positiv auf den Einzelhandel aus. „Diese Konzepte sind also weniger als Konzepte der Verkehrsplanung zu verstehen, sondern vielmehr als Mittel einer ausgewogenen Lebensraumplanung“, so Glinka. Ganz wichtig sind in diesem Zusammenhang Modellprojekte in der Stadt, damit die Menschen solche neuen Aufenthaltsqualitäten auch real erleben können. 

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