BUND Landesverband Bremen

Molche, Egel, Pfauenaugen - Eine Sommerferienwoche des BUND im Blindengarten zeigte viele Facetten der Natur

01. August 2016 | Umweltschutz, Kinder und Jugend

Der Teich in Knoops Park wirkt wie mit grüner Farbe übergossen: Millionen winziger Wasserlinsen bedecken vollständig die Oberfläche des Gewässers. Doch als neun Kinder mit ihren Käschern durch den Wasserkörper streifen, kommt plötzlich vielfältiges Tierleben ans Licht: Libellenlarven, Molche, aber auch Blutegel versetzen die Kinder in eine Mischung aus Staunen und Verblüffung.

Der Teich in Knoops Park wirkt wie mit grüner Farbe übergossen: Millionen winziger Wasserlinsen bedecken vollständig die Oberfläche des Gewässers. Doch als neun Kinder mit ihren Käschern durch den Wasserkörper streifen, kommt plötzlich vielfältiges Tierleben ans Licht: Libellenlarven, Molche, aber auch Blutegel versetzen die Kinder in eine Mischung aus Staunen und Verblüffung.

Unter der Leitung von Jörn Hildebrandt und Kerstin Renken erlebten auch in diesem Jahr Kinder die Natur im Blindengarten und in Knoops Park in einer Sommerferienwoche. Seit 2015 ist der BUND Bremen darum bemüht, den Blindengarten als neuen Lernort der Umweltbildung zu etablieren. Wichtige Bausteine dazu sind eine regelmäßig stattfindende Natur AG, Lerneinheiten für Schulklassen und nicht zuletzt Ferienwochen. Die Hochbeete im Blindengarten, in denen eine große Vielfalt an Pflanzen wächst, bieten ideale Voraussetzungen zum Kennenlernen von Natur. In dem Garten, der 1989 als barrierefreies Gelände entstand, können Kinder raue und glatte Baumrinden ertasten, duftende Kräuter riechen oder die ganze Farben- und Formenvielfalt von Blumen und Früchten erkunden.

Mit Tasten, Riechen und Schmecken begann dann auch die diesjährige Ferienwoche: Wie erleben Sehbehinderte die Welt? Mit Augenmasken erfuhren die Kinder, wie es ist, Rinden, Blätter oder Früchte blind zu erleben. Doch das umzäunte Terrain des Blindengartens war nur der Ausgangspunkt zu Ausflügen durch Knoops Park, der den kleinen Garten einbettet. Vor allem das fließende Wasser der Lesum zog die Kinder magisch an: Hier konnten sie durch Schlick waten oder über große Steine balancieren, Schilfdickicht erkunden oder auch den steilen Geesthang in der Nähe erklettern, wobei große Kinder den kleineren bereitwillig die Hand reichten.

Dass sich aus der Natur auch Töne und Klänge entlocken lassen, zeigte BUND-Mitarbeiterin Nele Wiegmann: Fünf hohle Halme des Staudenknöterichs verwandelten sich in Panflöten, kurze und längere Zweige ergaben zusammengebunden ein Xylophon, und kleine Steine in einem Döschen untermalten raschelnd die zarten, wehenden Tönen der Naturflöten und das leise Klappern pendelnder Zweige.

Vieles von dem, was auf den Expeditionen durch Wald, Park, Ufer und Röhricht beobachtet und erlebt wurde, hielten die Kinder in einem Naturtagebuch fest: Namen, Details, kleine Skizzen. Dank Käschern und Lupen ließ sich der ganze Reichtum der hochsommerlichen Natur hautnah erleben – sei es in Wiesen, im Schlamm oder unter Steinen. Und mit Ton und Drähten ließ sich anschließend die Gestalt von Spinnen oder Insekten buchstäblich begreifen.

Nach vier Stunden Spielen, Laufen, Klettern und Beobachten saßen die Kinder am Ende eines jeden der fünf Vormittage etwas erschöpft auf den Holzbänken im Blindengarten, umflattert von Admiralfaltern und Tagpfauenaugen. Die hatten wie die Kinder in der sommerlichen Hitze jetzt unbedingt ein Getränk nötig – die einen Sprudel, die andern Blütennektar.

Rückfragen: Dr. Jörn Hildebrandt, 0421 - 79 00 241, joern.hildebrandt@bund-bremen.net 

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