Die Umweltverbände fordern die Akteure aus Politik und Hafenwirtschaft auf, jetzt die Transformation der Häfen als Chance zu nutzen, um die Verkehrsinfrastruktur, die Flächenplanung sowie die nationale Energieversorgung mit europäischen Vorgaben zum Schutz der Natur, Gewässer und Erhaltung der Artenvielfalt in Einklang zu bringen. Der Schlüssel liegt in einer Hafenkooperation. Kluge Abstimmung vermeidet unnötige Zerstörung der Flüsse etwa für eine weitere Vertiefung der Unter- und Außenweser sowie unnötigen Flächenverbrauch durch Mehrfachinfrastruktur im Rahmen der nötigen Energiewende.
Ein wichtiger Baustein für ein ökologisch zielführendes Sedimentmanagement der Häfen, deren Zugänge momentan stetig ausgebaggert werden müssen, ist zunächst die Reduzierung der anfallenden Baggermengen, z.B. durch die Rücknahme der letzten Elbvertiefung. Hinzu kommt eine gemeinsam abgestimmte energetische Transformationsstrategie auch mit vielen kleineren Häfen wie Brunsbüttel, Stade oder Rostock, um die Versorgung sicherzustellen die Chancen einer klimafreundlichen Wasserstoffwirtschaft zu nutzen. Die aktuell entstehenden Überkapazitäten bei der LNG-Versorgung müssen in eine bedarfsgerechte Planung umgelenkt werden. Nach Auffassung der Umweltverbände muss der Bund sein finanzielles Engagement in den Häfen von gesamt 38 Millionen Euro deutlich steigern, gleichzeitig dafür aber mehr Einfluss im Sinne einer koordinierten nationalen Hafenstrategie erhalten.
Ergebnis der NMK muss aus Sicht der Umweltverbände eine ‚Deutsche Häfen Holding‘ unter Federführung des Bundes sein, wenn sich der Hafenstandort Deutschland nachhaltig transformieren soll, d.h. wettbewerbsfähig bleiben und die natürlichen Ressourcen erhalten. Vor allem für die deutschen Seehäfen sitzt die Konkurrenz nicht in Rotterdam oder Antwerpen, sondern in den Nachbarbundesländern. Weil in Belgien und den Niederlanden Hafenpolitik eine nationale und keine föderale Angelegenheit ist, sind die bedeutenden Hafenstandorte Antwerpen und Rotterdam offenbar entsprechend erfolgreich.