BUND Landesverband Bremen

Naturerlebnis Werdersee

21. Dezember 2017 | Artenschutz, Flüsse & Gewässer, Lebensräume, Naturschutz, Stadtnatur

BUND-Tipp: Vögel beobachten zwischen Weihnachten und Neujahr

Haubentaucher  (BUND / G. Wietschorke)

Der BUND Bremen empfiehlt jetzt, nach den kalorienhaltigen Feiertagen zu Weihnachten einen ausgiebigen Spaziergang oder eine kleine Radtour in die Natur zu unternehmen. Gerade in der Zeit des Jahreswechsels können sich tolle Naturerlebnisse, z.B. am Werdersee ergeben. Dort können Vogelliebhaber spannende Beobachtungen machen.

„Als Ausgleich zu den geruhsamen und gemütlichen Stunden zum Weihnachtsfest, tut ein bisschen Bewegung gut“, meint Martin Rode, Geschäftsführer des BUND Bremen. „Warum also zwischen den Feiertagen nicht einen Spaziergang oder eine kleine Radtour mit tollen Vogelbeobachtungen verbinden?“ Der BUND empfiehlt hierfür in diesem Jahr den Werdersee mitten in der Hansestadt.

„In der Winterzeit sind dort neben den üblichen Reiher- und Stockenten vor allem der Haubentaucher und der Zwergtaucher zu sehen“, schwärmt Ornithologe Thomas Kuppel vom BUND Bremen. „Seltener lassen sich weitere Lappentaucher wie Rothals- oder Ohrentaucher oder gar Seetaucher wie Eis-, Pracht- oder Sterntaucher beobachten.“ So hält sich seit dem zehnten Dezember ein junger Eistaucher auf dem Werdersee auf. Seetaucher sind Schwimm- und Tauchvögel, von denen es insgesamt fünf Arten gibt. Sie brüten in der Taiga und Tundra im Norden und halten sich außerhalb der Brutzeit auf der offenen See auf. In Bremen erscheinen sie nur unregelmäßig zur Zugzeit oder im Winter. Seetaucher können bis zu 90 Zentimeter groß werden und eine Spannweite bis zu 150 Zentimeter haben. „Mit etwas Glück bekommt man am Werdersee sogar mal eine Meeresente zu Gesicht“, erzählt Kuppel. „Ich selbst habe hier schon eine Eisente und eine Samtente beobachtet.“ Ansonsten können besonders am Deichschart und auf dem Strandgitter verschiedene Möwenarten wie Lach- und Mantelmöwe sitzen. „In den Büschen am Rand vom Werdersee stellen sich auch gerne mal Singvögel wie Drosseln und Finken ein, die ab und an einen Sperber anlocken“, berichtet der Vogelexperte. Um Störungen der Vögel zu vermeiden, bittet der BUND darum, beim Spaziergang die Hunde an der Leine zu führen.

Der 37-Hektar-große Werdersee und die Kleine Weser in ihrer heutigen Ausprägung sind 1981 infolge eines Weserhochwassers mit einem Deichdurchbruch entstanden und bilden jetzt zusammen ein rund fünf Kilometer langes, stehendes Gewässer. Westlich der Karl-Carstens-Brücke befindet sich an seinem Nordufer eine für die Öffentlichkeit gesperrte Vogelinsel, östlich dieser Brücke das Naturschutzgebiet Neue Weser mit einem buchtenreichen See.

Informationen über weitere Bremer Naturgebiete bietet der BUND unter www.BUND-Bremen.net.

Bei Rückfragen:

Thomas Kuppel, Ornithologe beim BUND Bremen, Tel.: 0179 / 2420856

Martin Rode, Geschäftsführer BUND Bremen, Tel.: 0171 / 3354500 

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