Der BUND Bremen startet in diesem Jahr sein neues Insektenschutzprojekt „Lass brummen“, mit dem der Umweltverband Handlungsmaßnahmen für den Insektenschutz aufzeigen möchte. So wird der BUND einen blühenden Insektengarten am Weserwehr als zugänglicher Lern- und Erlebnisort für alle Bremer*innen entstehen lassen. Außerdem sollen 100 insektenfreundliche Bäume einen Platz im öffentlichen Raum finden. Weiterhin unterstützt die Bremer Evangelische Kirche das Projekt, indem sie sich auf ihren Flächen für den Insektenschutz engagiert. Darüber hinaus werden in der Landwirtschaft die Dunginsekten unter die Lupe genommen.
Insektengarten am Weserwehr
„Städte sind trotz aller Widrigkeiten wichtige Lebensräume für viele Insektenarten, die wir schützen und verbessern möchten“, erklärt Projektleiterin Heike Schumacher vom BUND Bremen. In Kooperation mit der Regionalgruppe Weser-Ems des Naturgarten e.V. und dem Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Niedersachsen-Bremen e.V., der hier Auszubildende einbeziehen möchte, entsteht am Weserwehr nahe dem Ausflugslokal Paulaner ein vielfältiger Lebensraum für Insekten. Dieser wertvolle Rückzugs- und Reproduktionsort für Insekten, den die SWB zur Verfügung stellt, soll Gärtner*innen inspirieren, den eigenen Garten insektenfreundlicher zu gestalten. Schulungen zum Insektenschutz vor Ort richten sich nicht nur an interessierte Bürger*innen, sondern auch an die Pflegenden des öffentlichen Grüns und an Gärtner*innen im Garten- und Landschaftsbau. Die Arbeiten werden voraussichtlich ab Ende August 2021 beginnen.
Heimische und insektenfreundliche Bäume für den öffentlichen Raum
Mit finanzieller Unterstützung durch die Heinz Wieker Stiftung darf der BUND wieder 100 heimische insektenfreundliche Bäume wie z.B. Eichen, Weiden, Weißdorn oder hochstämmige Obstbäume für den öffentlichen Raum verschenken. Wer über große sonnige Flächen verfügt, kann sich gerne melden. Auch hochstämmige Obstbäume brauchen viel Platz.
Arten- und Biotopschutzmaßnahmen in ausgewählten Evangelischen Kirchengemeinden
Auch die Ev. Kirche in Bremen möchte in Kooperation mit dem BUND ausgewählte Flächen ökologisch aufwerten. Hier geht es in erster Linie um die Förderung von Insektenlebensräumen, wovon auch Insektenfresser wie beispielsweise Vögel und Fledermäuse profitieren. Durch Wildblumenwiesen, Flächenentsiegelung, heimische vogel- und bienenfreundliche Gehölze, weniger Mähen, Säume, Totholz, Wildnisecken und Trockenmauern lässt sich hier je nach Budget die biologische Vielfalt verbessern. Der BUND bezieht dabei Ehrenamtliche, Hausmeister*innen, Küster*innen und Gärtner*innen verschiedener Garten- und Landschaftsbaufirmen, die sich um Kirchengelände kümmern, in den Biotop- und Artenschutz ein und schult sie darin, ökologische Pflegemaßnahmen umzusetzen.
Dunginsekten fördern
Die Landwirtschaft spielt beim Insektenschutz eine große Rolle. Im BUND-Projekt „Lass brummen“ geht es um die Bedeutung von Dunginsekten bei der Beweidung. Pro Kuhfladen können sich 200 bis 300 Gramm Insektenbiomasse entwickeln. Leider kommen immer weniger Tiere raus auf die Weide und hinzukommt, dass sich durch die Gabe von Antibiotika und Antiparasitika immer weniger Dunginsekten entwickeln können. Auf einer Tagung soll gemeinsam mit Landwirt*innen, Tierärzt*innen und Naturschützer*innen nach Lösungen gesucht werden.
Der BUND sucht interessierte Personen, die Lust haben, bei der Anlage und späteren Pflege des Insektengartens mitzuhelfen. Kontakt: BUND Bremen, Heike.Schumacher(at)BUND-Bremen.net, Tel. 0421 / 79 00256. Das Projekt „Lass brummen“ wird von der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, der Karl Kaus Stiftung für Tier und Natur der NordWestNatur und von der Manfred Hermsen Stiftung gefördert. Weitere Infos gibt es hier...