BUND Landesverband Bremen

ÖPNV Qualität im Bremer Süden dringend verbesserungsbedürftig

16. Mai 2012 | Mobilität

BUND befürwortet Erweiterungsplanungen für die Straßenbahnlinien 1 und 8

Die Straßenbahnlinien 1 und 8 sollen nach Planung der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) über das Roland Center hinaus nach Huchting und ins Bremer Umland erweitert werden. Nach Ansicht des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Bremen ist die als Verlängerung Süd bekannte Anbindung Huchtings und vor allem die Anbindung des Umlandes eine wichtige Maßnahme, zur Stärkung des gesamtstädtischen öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). "Die zügige Entwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs muss den Großraum Bremen im Blick haben. Nur so lässt sich die Qualität des ÖPNV entscheidend weiter verbessern. Die Verlängerung Süd erfüllt diesen Anspruch, Bremen und Umland werden davon profitieren", so Klaus Prietzel, Vorsitzender des BUND.

"Eine attraktive ÖPNV-Anbindung der Gemeinden Stuhr und Weyhe an die Stadt ist zwingend erforderlich. Die Stadteile Huchting und Grolland sehen sich einem enormen Pendlerverkehr aus dem südlichen Umland ausgesetzt. Verschärft wird dieses Problem durch den Schwerlastverkehr von und zum Güterverkehrszentrum insbesondere bei schlechter Verkehrslage im LKW-Führungsnetz", ergänzt BUND-Geschäftsführer Martin Rode. Die Erweiterung der Linie 8 ist geeignet die heutigen Pendlerverkehre zukünftig vom Auto auf den ÖPNV zu verlagern. Begünstigt wird diese Entwicklung durch die steigenden Spritpreise. Das Autofahren wird teurer, das ist sicher. Ein gut ausgebauter und attraktiver ÖPNV kommt umsteigewilligen Autofahrern entgegen.

Weniger Autos bedeuten auch weniger Abgase und weniger Verkehrslärm in Huchting und damit steigt die Lebensqualität im Stadtteil für alle Bewohner. Die stark befahrene Kirchhuchtinger Landstraße wird entlastet. Damit bietet sich die Möglichkeit zur Umgestaltung. So könnten Bereiche zum Beispiel als Begegnungszonen neu gestaltet werden.

Durch alternative Bauausführungen, z.B. einen Bauzug statt Baustraßen und eine streckenweise eingleisige statt zweigleisige Führung der Straßenbahn, lassen sich nach Ansicht des BUND die erwarteten Eingriffe in die Natur deutlich reduzieren. Solche anwohnerverträglichen Möglichkeiten müssen im Rahmen des übergeordneten Gesamtziels, das ÖPNV Angebot zu verbessern und qualitativ aufzuwerten ausgeschöpft werden. Das zukünftige Gesamtangebot des ÖPNV muss dabei innerhalb Huchtings qualitativ dem derzeitigen Ringbusverkehr entsprechen.

Der Streit um die Verlängerung Süd muss jetzt ein Ende finden. Nach Einschätzung des BUND würde ein Verzicht auf die Verlängerung Süd oder eine Neuplanung der Straßenbahn-Trassierung innerhalb Huchtings die Lösung der örtlichen Verkehrsprobleme auf unbestimmte Zeit verschieben. Bei weiterer zeitlicher Verzögerung droht nämlich auch der Verlust der Kofinanzierung aus den vom Bund bereitgestellten Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes in Millionenhöhe und damit das vollständige Projekt-Aus. Zudem entstünden im Fall eines Verzichts auf den Ausbau der Linie 8 Konventionalstrafen für Planungsarbeiten auf niedersächsischem Gebiet, die dann vom Land Bremen an niedersächsische Gemeinden zu entrichten wären.  

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