BUND Landesverband Bremen

Pläne für Bebauung von Spielplätzen - Bündnis warnt vor Verlust von Spielflächen für Kinder

23. Mai 2016 | Umweltschutz, Kinder und Jugend

Ein breites Bündnis warnt angesichts aktueller Ausbaupläne für Schulen und Kindertagesstätten vor einem drohenden Verlust von Spielflächen in Bremen. Mindestens zehn öffentliche Spielplätze sollen nach Informationen des Bündnisses insbesondere im Zuge des Neubaus von Schulen und Kindertagesstätten bebaut werden

Pläne für Bebauung von Spielplätzen - Bündnis warnt vor Verlust von Spielflächen für Kinder

Ein breites Bündnis warnt angesichts aktueller Ausbaupläne für Schulen und Kindertagesstätten vor einem drohenden Verlust von Spielflächen in Bremen. Mindestens zehn öffentliche Spielplätze sollen nach Informationen des Bündnisses insbesondere im Zuge des Neubaus von Schulen und Kindertagesstätten bebaut werden. Doch gerade in dicht bebauten Stadtteilen sind freie Spiel- und Aufenthaltsflächen bereits heute Mangelware. »Hier Spielplätze zu bebauen und wertvolle Flächen für Kinder und Jugendliche weiter zu reduzieren, ist Ausdruck einer kurzsichtigen und verfehlten Politik«, so das »Bündnis für eine lebenswerte Stadt«, dem sich neben der Architektenkammer, dem Bund Deutscher Landschaftsarchitekten und dem BUND Bremen und dem Verband des Garten- und Landschaftsbau u.a. auch der Landessportbund, das Deutsche Kinderhilfswerk und weitere Einrichtungen angeschlossen haben.

Die Bebauungspläne von Kinderspielflächen in Bremen sind konkret und teilweise fortgeschritten: Betroffen sind nach bisherigen Informationen mindestens 10 Spielplätze in Findorff, Oslebshausen, Gröpelingen, Neustadt, Osterholz und in Schwachhausen - s.u. Übersicht *). Bremen hat sich das Leitbild der bespielbaren Stadt gegeben, bei dem eine Spielfläche von mindestens 3 qm pro Einwohner vorgesehen ist. Viele Stadtteile und Quartiere erfüllen diese Ziele schon jetzt bei weitem nicht. Die enge Haushaltslage und der Ausbaudruck führen nun zusätzlich dazu, dass vor allem öffentliche Flächen für den Ausbau von Schul- und Kitaeinrichtungen gewählt werden - offensichtlich ohne umfassende Alternativenprüfung. Aus Sicht des Bündnisses müssen neben dringend benötigtem Wohnbau und dem Schul- und Kitaausbau auch die Bedürfnisse von Kinder und Jugendlichen für Spiel- und Freiräume verbindlich berücksichtigt werden. Die aktuelle Koalitionsvereinbarung in Bremen schreibt fest, ein Spielraumförderprogramm zu entwickeln sowie Spielleitplanungen als verbindliches Instrument für die Weiterentwicklung von Spielmöglichkeiten für alle Stadtteile in Bremen einzuführen. Diese Absicht ist zu begrüßen, doch wird sie von den anstehenden Bebauungsplänen überholt.

Das »Bündnis für eine lebenswerte Stadt« schlägt vor im Rahmen einer Gesamtkonzeption

  • in allen Stadtteilen Bremens ausreichend Spiel- und Freiräume zu schaffen und die Richtwerte für Spielraum einzuhalten (mind. 3 qm pro Einwohner),
  • bei Schul- und Kitaneubau den Erhalt von ausreichend öffentlichen Frei- und Spielflächen sicherzustellen und in der Planung verbindlich zu berücksichtigen,
  • in dicht bebauten, mit Spiel- und Grünflächen unterversorgten Stadtteilen öffentliche Spiel- und Bewegungsflächen für Kinder und Jugendliche nicht zu reduzieren und Kinderspielflächen sowie öffentliche Frei- und Grünräume ohne eine Gesamtkonzeption und Aussagen für Ersatzstandorte nicht zu bebauen,
  • im Rahmen des Neu- und Ausbaus von Schulen und Kitaeinrichtungen eine umfassende Alternativenprüfung durchzuführen, die auch alle anderen insbesondere auch private Flächen berücksichtigt,
  • Wohnungsbau, Kita- und Schulneubau im Rahmen eines Gesamtkonzeptes zu koordinieren und zu steuern,
  • die Koalitionsvereinbarung umzusetzen und umgehend ein Spielraumförderprogramm sowie Spielleitplanungen für die Weiterentwicklung von Spielmöglichkeiten im öffentlichen Raum für alle Stadtteile in Bremen einzuführen

Weitere Informationen unter www.gruenes-bremen.de

Positionspapier zum drohenden  Verlust von öffentlichen Spiel- und Freiflächen zum herunterladen.

Bündnis für eine lebenswerte Stadt – grünes bremen

Architektenkammer der Freien Hansestadt Bremen

Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) Niedersachsen + Bremen e.V.

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Bremen e.V.

Verband Garten -, Landschafts- und Sportplatzbau Niedersachsen-Bremen e.V.

mit Unterstützung von

Deutsches Kinderhilfswerk e.V.

Landessportbund Bremen e.V.

Umwelt Bildung Bremen e.V.  

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