Eine Solarthermieanlage auf dem Dach wärmt umweltfreundlich die Innenräume.
(Florian Biener
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BUND Bremen)
Anlässlich der kürzlich gestarteten Öffentlichkeitsbeteiligung zur Wärmeplanung in Bremen begrüßt der BUND, dass nun auch für Bremen klargestellt wurde, dass der einfache Weiterbetrieb von Erdgasheizungen mit Wasserstoff keine Planungsoption ist, auch wenn dies weiterhin von der Erdgaslobby und einzelnen Bundespolitikern unter dem Mantel einer vermeintlichen "Technologieoffenheit" behauptet wird.
„Gut, dass vom Senat jetzt nach einem halben Jahr Verzögerung endlich der Beteiligungsprozess für die kommunale Wärmeplanung gestartet wurde, der immerhin einige Klarstellungen bringt", resümiert der BUND-Vorsitzende Klaus Prietzel. "Es bleibt also dabei: wir müssen schnellstmöglich weg vom Erdgas!". Ebenfalls sollte noch stärker klargestellt werden, dass Biomasse (z.B. Pellets) als dauerhafte Wärmeoption für Gebäude eine absolute Ausnahme bleiben sollte.
Der BUND hält es darüber hinaus für sinnvoll, dass die insbesondere von der ErdwärmeDich-Genossenschaft vorangetriebenen dezentralen Energienetze als Option in die Bremer Wärmeplanung eingeflossen sind. Nach Einschätzung des BUND zeigt sich immer stärker, dass die Ausbaupotenziale der großkalibrigen heißen Fernwärmenetze von swb begrenzt sind und deshalb dringend durch andere flexiblere Netzlösungen erweitert werden müssen. Und im Entwurf der Wärmeplanung wird deutlich, dass es größere Bereiche im Stadtgebiet gibt, in denen noch die technisch sinnvollste und kostengünstigste Lösung zu ermitteln ist, auch unter Einbeziehung von Abwärme und Solarenergie.
"Gerade auch dort brauchen wir eine ernstgemeinte Beteiligung der Wärmenutzer*innen vor Ort, aber auch von Erneuerbare-Energien-Gemeinschaften und der Fachöffentlichkeit", wünscht sich Prietzel. In dieser Hinsicht gäbe es noch deutlich Luft nach oben, sowohl bei der jetzigen Beteiligungsphase als auch hinsichtlich einer noch nicht wirklich konkreten Wärmestrategie des Senats. Anerkennenswert findet der BUND, dass in den Szenarien weiterhin als Ziel die Erreichung der Klimaneutralität für Bremen im Jahr 2038 für möglich bewertet wird. Ganz klar werde jetzt aber auch: „Hierzu braucht es ganz schnell deutlich mehr politischen Willen beim Senat als derzeit erkennbar“, meint der BUND-Vorsitzende. „Deshalb rufen wir auch dazu auf, jetzt zahlreich zum Planungsentwurf Stellung zu nehmen.“