BUND Landesverband Bremen

Wasserschutzzone statt Baugebiet für Trinkwasserbunnen in Vegesack

09. Oktober 2017 | Umweltschutz

Etwa ein Fünftel der Trinkwasserversorgung Bremens kommt aus Brunnen in Bremen Nord. Dafür wurde in Blumenthal trotz des jahrelangen Widerstands einiger Industriebetriebe eine große Trinkwasserschutzzone eingerichtet

Etwa ein Fünftel der Trinkwasserversorgung Bremens kommt aus Brunnen in Bremen Nord. Dafür wurde in Blumenthal trotz des jahrelangen Widerstands einiger Industriebetriebe eine große Trinkwasserschutzzone eingerichtet. In Vegesack gibt es weitere Brunnen, die nicht über eine Wasserschutzzone verfügen. Ein Brunnen befindet sich in einer größeren Grünfläche neben der Straße „In den Wellen“. Der BUND Bremen reagiert alarmiert darauf, dass nun  in unmittelbarer Nachbarschaft zum Trinkwasserbrunnen offenbar gebaut werden soll. „Bauen im Nahbereich eines Trinkwasserbrunnens ist ein Tabubruch. Vielmehr muss noch in dieser Legislaturperiode dort ein Wasserschutzgebiet ausgewiesen werden. Denn es geht um unser kostbarstes Lebensmittel", so Martin Rode, Geschäftsführer des BUND Bremen. 

Die eigenen Bremer Trinkwasserquellen zu sichern, sollte erste Hausaufgabe des Senats sein. Denn viele Bezugsquellen zu haben ist sinnvoll, um die Risiken zu minimieren, die mit zunehmender Grundwasserbelastung durch Nitrat und Pestizidrückstände verbunden sind und um Förderkapazitäten einzelner Standorte nicht zu überreizen. Beispielsweise wird im Verdener Fördergebiet Panzenberg seit Jahrzehnten ein Vielfaches der ökologisch verträglichen Grundwassermenge entnommen und zwar um Bremen mit Trinkwasser zu versorgen. Dort sind schon erhebliche Schäden in der Landschaft entstanden. Doch statt die Entnahmemengen auf Umwelt schonende Größenordnungen zurückzufahren, wird auf eingespielte Geschäftsbeziehungen und langfristige Lieferverträge gesetzt. Dabei gibt es sogar im Land Bremen, nämlich in Bremerhaven Trinkwasserbrunnen, deren Fördermengen nicht genutzt werden. Dort steigt der Grundwasserspiegel in Wohngebieten nach dem Schließen der Brunnen an, was u.a. zu nassen Kellern führt. „Wenn also in Bremerhaven zu viel Wasser für die Eigenversorgung zur Verfügung steht und in Bremen zu wenig, sollte hier ein Ausgleich hergestellt werden“, findet Martin Rode. Der BUND fordert den Senat auf, endlich eine neue Trinkwasserstrategie für Bremen zu entwickeln. Dazu zählt vorneweg, die eigenen Trinkwasserbrunnen optimal zu schützen und dann die Trinkwasserversorgung aus Niedersachsen so aufzustellen, dass in den dortigen Fördergebieten kein ökologischer Schaden entsteht. Rückfragen: Martin Rode, 0171 3354 500 

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