BUND Landesverband Bremen

Welttag der sozialen Gerechtigkeit am 20.2.: Klimaschutz-Maßnahmen müssen sozial gerecht sein

19. Februar 2024 | BUND

BUND Bremen: Klimaschutz-Maßnahmen müssen sozial gerecht sein

 (Bernd Quellmalz)

Anlässlich des Welttags der sozialen Gerechtigkeit am 20. Februar 2024 fordert der BUND Bremen, die Bewältigung der Klimakatastrophe mit den Bemühungen um soziale Gerechtigkeit zu verbinden. Die Klimakrise sei auch eine Krise der Gerechtigkeit, so der Umweltverband.

„Die Auswirkungen des Klimawandels treffen nicht alle Menschen gleich“, betont Katja Muchow, stellvertretende Geschäftsführerin des BUND Bremen. „Viele Länder des Globalen Südens sind von den Folgen des Klimawandels stark betroffen. Diese Ungerechtigkeit verstärkt dort bereits bestehende soziale Ungleichheiten und verschärft die Armut.“ Laila Lüttke, Mitarbeiterin im Klima- und Ressourcenschutzteam des BUND Bremen ergänzt: „Wir dürfen nicht ignorieren, dass die Hauptverursacher von Treibhausgasemissionen überwiegend aus dem Globalen Norden stammen. Die Länder des Globalen Nordens sind für mehr als zwei Drittel der historischen Treibhausgasemissionen verantwortlich, der Globale Süden ist jedoch am stärksten von den massiven Auswirkungen der Klimakrise betroffen.“ Der BUND Bremen betont die Verantwortung des Globalen Nordens, sich seiner Rolle als Hauptverursacher des Klimawandels bewusst zu sein und entsprechend zu handeln. Muchow: „Deshalb muss die Klimaneutralität für Industrieländer höchste Priorität haben und zugleich sozial gerecht gestaltet sein. Das gilt auch für das Bundesland Bremen. Es ist entscheidend, dass der Übergang zu nachhaltigen Praktiken und die Reduzierung von Treibhausgasemissionen in einer Weise erfolgen, welche die soziale Gerechtigkeit stärkt und diejenigen unterstützt, die am stärksten gefährdet sind.“

Doch Klimagerechtigkeit muss auch lokal mitgedacht werden, so der BUND. Der Wohnungssektor hat beispielsweise einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt, sei es durch den Energieverbrauch, die Nutzung natürlicher Ressourcen oder die Emission von Treibhausgasen. Dabei sind es oft die einkommensschwachen Haushalte, die unter unzureichenden Wohnbedingungen und hohen Energiekosten leiden. „Der Übergang zu nachhaltigen und gerechten Lebensbedingungen im Wohnungssektor erfordert Investitionen in energiesparende Gebäude, in die Nutzung erneuerbarer Energien und in die Förderung umweltfreundlicher Bauweisen“, so Muchow. „Gleichzeitig muss sichergestellt werden, dass diese Maßnahmen allen Bevölkerungsgruppen zugutekommen, insbesondere denjenigen, die von Wohnungsunsicherheit und unzureichenden Wohnbedingungen betroffen sind.“ Der BUND und der Paritätische Wohlfahrtsverband Bremen weisen schon seit langem auf den besonderen Handlungsdruck für Klimaschutz im Gebäudebereich und bezahlbaren Wohnraum durch sozialen Ausgleich bei den unabweisbaren Kosten der Klimaschutzmaßnahmen hin.

Weiterhin spielt auch der Verkehrssektor eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung von Treibhausgasemissionen und der Förderung einer nachhaltigen Mobilität, die für alle zugänglich und gerecht ist. „Doch leider sind auch die Auswirkungen des Verkehrs auf das Klima und die Gesellschaft ungleich verteilt“, sagt Lüttke. „Gerade einkommensschwache Haushalte wohnen in vergleichsweise energetisch ungünstigen Wohnungen, oft entlang stark befahrener Verkehrsachsen und leiden am meisten unter den negativen Folgen des Verkehrs wie Luftverschmutzung, Lärmbelästigung oder mangelnden Zugang zu erschwinglichen und umweltfreundlichen Verkehrsmitteln.“

Der BUND fordert daher die Politik auf, bei allen Klimaschutz-Bemühungen die soziale Gerechtigkeit mitzudenken und zu berücksichtigen.

Bei Rückfragen:

Katja Muchow, stellv. Geschäftsführerin BUND Bremen, Tel.: 0421-7900245, katja.muchow(at)BUND-Bremen.net

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