BUND Landesverband Bremen

Weltwassertag am 22. März 2024 – Wasser für Frieden

19. März 2024 | Trinkwasser

WASSERFORUM Bremen: Wir brauchen eine Wasserwende

 (Baudolino)

Wasser für Frieden: So lautet das diesjährige Motto des Internationalen Weltwassertages der Vereinten Nationen. Er erinnert alljährlich am 22. März an die Bedeutung von Wasser als Rohstoff des Lebens. Gerade in diesen unruhigen und vom Klimawandel geprägten Zeiten ist der Wert des Wassers kaum zu ermessen. Das WASSERFORUM Bremen fordert deshalb ein Umdenken beim Umgang mit Wasser und ruft Politik und Zivilgesellschaft, aber auch Industrie und Landwirtschaft auf, jetzt Teil einer Wasserwende zu werden.

Nur etwa 2,5 Prozent des weltweiten Wassers sind Süßwasser und nur etwa 0,3 Prozent des weltweiten Wasserdargebots können überhaupt genutzt werden. „Doch ohne Wasser gibt es keine Zukunft“, sagt Catharina Meyer vom Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (biz). „Der Zugang zu sauberem Wasser und Sanitärversorgung ist daher seit 2010 ein Menschenrecht und auch in den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung als ein eigenes Ziel benannt“, erläutert sie. Sara Broda von der Bremer Organisation BORDA ergänzt: „Trotz Fortschritten bleibt der weltweite Zugang zu sauberem Wasser und angemessener sanitärer Versorgung ungleich verteilt. Für die 2,2 Milliarden Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser sind die Auswirkungen gravierend. Verunreinigtes Wasser fördert die Verbreitung von Krankheiten und stellt eine direkte Gefahr für die Gesundheit von Menschen und ein friedliches Miteinander dar.“

„Wasser kennt keine Landesgrenzen“, sagt Katharina Müller vom BUND Landesverband Bremen e.V. „Das haben wir gerade erst vor der eigenen Haustür erlebt, dass Wasser aus Niedersachsen auch in Bremen zu kritischen Überschwemmungen führen kann.“ Und Meyer ergänzt: „Genauso gibt es das Problem andersrum. Bereits heute gibt es weltweit Konflikte ums Wasser, bei denen mehrere Anrainer um einen Zugang zum oder um eine ausreichende Versorgung mit Wasser kämpfen.“ Und Müller: „Hinzu kommt der Export von „virtuellem Wasser“ in wasserintensiven Gütern wie Baumwollkleidung, Obst, Gemüse oder Elektronik, oft genug aus wasserarmen Regionen in wasserreichere Länder des Globalen Nordens.“

Doch im kollektiven Bewusstsein des Globalen Nordens spielt Wasser bisher keine ausreichend große Rolle. Wasserkonflikte oder sogar Kämpfe ums Wasser werden schnell in weit entfernten Regionen verortet. Dabei tritt Wasserknappheit auch in Europa und Deutschland vermehrt auf. Umso wichtiger sind der sorgsame Umgang und die gerechte Verteilung von Wasserressourcen, appelliert das WASSERFORUM. Denn nur, wo Menschen ausreichend Wasser und Zugang dazu haben, ist sozialer Frieden gewährleistet und Konflikte lassen sich vermeiden: um das Trinkwasser selbst, um Wasser für die Beregnung in der Landwirtschaft und somit um Nahrungsmittel, aber auch um Wasser für die Kühlung von Kraftwerken, die Herstellung von grünem Wasserstoff und nicht zuletzt genug Wasser für unsere Ökosysteme.

Deshalb formieren sich auch in Deutschland und in Europa Wasserproteste oder sind schon im Gange, wie z. B. in den ehemaligen Kohlerevieren, wo riesige Mengen Süßwasser zur Flutung von Tagebauen aufgewendet werden sollen oder gegen Industriegiganten wie Tesla in Grünheide und dem geplanten Intel-Werk in Magdeburg.

„Wasser darf kein Privateigentum sein, sondern ist ein kollektives Gut, das wir gemeinsam für uns und für zukünftige Generationen schützen müssen. Es bedarf eines solidarischen und verantwortungsbewussten Handelns im Umgang mit unserem kostbarsten Gut“, so das WASSERFORUM.

Wichtige Schritte bei der Wasserwende und in eine wassergerechtere Zukunft wären dem WASSERFORUM nach die zügige Umsetzung geltenden Rechts, wie z.B. der Nitratrichtlinie oder der Wasserrahmenrichtlinie. Auch die Nationale Wasserstrategie des Bundes müsse schnellstmöglich flächendeckend Anwendung finden. Unser Lebensstil hat Auswirkungen auf die globale Wasserverfügbarkeit, erklärt das WASSERFORUM Bremen. Umso wichtiger ist es, dass wir vor Ort endlich ins Handeln kommen.

Alle, die mehr zu den oben genannten Themen erfahren möchten, lädt das WASSERFORUM zusammen mit dem Verein Altes Pumpwerk e.V. am Weltwassertag, Freitag, den 22.3., ab 18 Uhr zur thematischen Quiznight ins Alte Pumpwerk ein. Weitere Infos gibt es auf der Webseite unter: https://wasserforumbremen.wordpress.com/

Hintergrund

Das WASSERFORUM Bremen ist ein Zusammenschluss Bremer Umwelt- und Entwicklungsorganisationen und setzt sich ein für einen nachhaltigen Umgang mit Wasser– lokal und global.

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