BUND Landesverband Bremen

Trinkwasserschutz

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Trinkwasser und Schadstoffe

 (BUND Bremen e.V.)

Unser Trinkwasser unterliegt strengen Kontrollen, die durch die Trinkwasserverordnung geregelt sind. Es ist in Deutschland im Allgemeinen von guter Qualität und wird aus Grundwasser und Oberflächenwasser gewonnen, welches in mehreren Schritten zu Trinkwasser aufbereitet wird, z.B. werden Stoffe wie, Eisen, Kohlendioxid und Mangan entfernt. Wenn unsere Gewässer und unser Grundwasser aber verschmutzt sind, z.B. durch Nitrat* oder Pestizide, wird es problematisch. Vor allem in den niedersächsischen Brunnen zur Trinkwassergewinnung wird ein stetiger Anstieg der Nitratkonzentration beobachtet, der im Wesentlichen auf einen landwirtschaftlichen Eintrag durch Gülle, Kunstdünger und Gärreste aus Biogasanlagen in den Gewinnungsgebieten zurückzuführen ist. Das Wasser aus stark belasteten Brunnen muss mit unbelastetem Wasser gemischt werden, um die Nitratkonzentration zu verringern, was sehr aufwendig und kostspielig ist. Der Grenzwert für Nitrat liegt bei 50 mg/Liter, für Säuglingsnahrung sogar nur bei 10 mg/L. Denn nehmen wir Menschen große Mengen Nitrat auf, wird ein Teil in Nitrit, eine weitere Stickstoffverbindung, im Körper umgewandelt. Dieses ist für den Menschen potentiell schädlich, denn es kann Krebs begünstigen.

Immer mehr an Bedeutung gewinnen auch Medikamente, Hormone und aggressive Chemikalien, die über das Abwasser, die Landwirtschaft oder Industrieanlagen in die Gewässer gelangen. Kläranlagen können diese sogenannten Spurenstoffe bisher nicht zurückhalten. Sie sind häufig schwer abbaubar und gelangen teilweise unverändert in den Vorfluter (z.B. Fluss). Dort können sie Wasserorganismen schädigen, beispielsweise wurden in der Nähe von Kläranlagen bereits verweiblichte Frösche und Fische gefunden.  

Jede*r kann zur Reinhaltung unsere Gewässer, Grundwasser und somit auch Trinkwasser beitragen, z.B. indem folgende Stoffe nicht ins Abwasser gegeben werden: Medikamente, Lacke, Farben, Nagellackentferner, Altöl, Speisereste, flüssiges Fett, Wattestäbchen, Slipeinlagen, Feuchttücher, Katzenstreu und Zigarettenkippen. Medikamente werden zurzeit über den Restmüll entsorgt, d. h. Apotheken nehmen sie zwar an, aber sie wandern auch dort in den Restmüll. Lacke, Farben und Nagellackentferner können beim Recyclinghof abgegeben werden. Altes Motoröl muss von den Betrieben, die neues Motoröl vertreiben entgegen genommen werden. Speisereste gehören in die Biotonne oder auf den Komposthaufen. Altes Fett, Wattestäbchen, Slipeinlagen, Katzenstreu und Zigarettenkippen müssen im Restmüll entsorgt werden. 

Wichtig ist auch keine aggressiven Reinigungsmittel und im Garten keine giftigen Pflanzenschutzmittel einzusetzen.

*Nitrat kann im Körper zu Nitrit umgewandelt werden, welches für Säuglinge ein Risiko darstellt und mit anderen Stoffen zu krebserregenden Nitrosaminen umgebaut werden kann.

 (BUND Bremen e.V.)

Leitungswasser im Vergleich zu Mineralwasser 

Obwohl die Qualität von Leitungswasser gut ist, trinkt jeder Deutsche im Mittel etwa 130 Liter Mineralwasser im Jahr. Die Produktion von Mineralwasser in PET- oder Glasflaschen kostet jedoch viel Energie, beispielsweise zum Reinigen, Abfüllen und Transportieren der Wasserflaschen. Die schlechteste Öko-Bilanz weist hierbei Mineralwasser auf, welches in Plastikflaschen aus dem Ausland importiert wird. Der BUND Bremen empfiehlt deshalb Leitungswasser zu trinken, wenn das Wasser nicht durch Bleileitungen fließt. In alten Gebäuden (Baujahr vor 1970) befinden sich manchmal noch Bleileitungen. In diesem Fall sollte das Wasser auf die Bleikonzentration im Labor untersucht werden. Denn das Blei kann ab bestimmten Konzentrationen der Gesundheit schaden. Kupferleitungen sind meist kein Problem.

 (BUND Bremen e.V.)

Nur neu verlegte Leitungen geben in den ersten Monaten noch Kupfer ans Wasser ab. Im Laufe der Zeit bildet sich eine Schutzschicht in der Leitung, so dass kein Kupfer mehr ins Wasser gelangen kann. Generell sollte darauf geachtet werden, Wasser, welches länger als vier Stunden in den Leitungen steht, erst abzulassen. Insbesondere bei Wasserspeichern, in denen das Wasser dauerhaft 30 - 35 °C hat, können sich Legionellen bilden. Das sind Bakterien, die die Legionellose, eine Lungenkrankheit auslösen. Eine Infektion kann über Aerosole beim Duschen ausgelöst werden. Aus diesem Grund werden die Warmwasserspeicher einmal am Tag auf 60 - 70 °C aufgeheizt, um ggf. Bakterien abzutöten.   

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