BUND Landesverband Bremen
Photovoltaikmodule auf einem Hausdach Photovoltaikmodule auf einem Hausdach  (andreas160 / pixabay / CC0)

Sonnige Aussichten für Ihr Haus

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Stromerzeugung und insbesondere die Nutzung der Solarenergie ist besonders vor dem Hintergrund der stetig steigenden Strompreise und der Förderung durch den Gesetzgeber eine sehr gute Möglichkeit, selbst zur Energiewende beizutragen. Doch wie wird man zum Sonnenstromerzeuger und verdient auch noch daran? Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Informationen. 

Was heißt Photovoltaik?

Unter Photovoltaik versteht man die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in hochwertigen Strom. Photovoltaik-Anlagen bestehen dabei aus Solarmodulen, die mehrere Solarzellen enthalten sowie aus Wechselrichtern, Einspeisezählern und entsprechender Elektroinstallationen. Wer die Sonnenenergie auf dem eigenen Dach nutzen möchte, benötigt zunächst eine geeignete Dachfläche. Besonders gut geeignet sind Dächer mit einer Südwest- bis Südost-Ausrichtung und einer Dachneigung zwischen 25° und 50° ohne Verschattung. Bei Flachdächern wird eine Aufständerung der Anlage vorgenommen. Aus wirtschaftlichen und auch aus energiepolitischen Gründen ist die Nutzung des Solarstroms vor Ort am Sinnvollsten. Ohne Speicher können oft ca. 30 Prozent des selbst erzeugten Stroms im Haushalt genutzt werden. 

Mono- und polykristalline Module

Monokristalline und polykristalline Module bestehen aus Solarzellen, die im Vergleich zu Dünnschichtmodulen einen hohen Wirkungsgrad von bis zu 22% aufweisen. Monokristalline Module haben häufig einen etwas höheren Wirkungsgrad als polykristalline Module, sie unterscheiden sich darüber hinaus auch in der Farbgebung. Kristalline Module haben einen Marktanteil von über 90%. Eine Photovoltaik-Anlage mit einer Spitzenleistung des Solarmoduls von einem Kilowatt benötigt bei mono- oder polykristallinen Modulen eine Dachfläche von etwa 7 m². 

Dünnschichtmodule

Dünnschichtmodule hingegen haben niedrigere Wirkungsgrade, aber auch eine größere Leistungsdichte, was zu sehr geringem Materialbedarf und damit niedrigem Energieeinsatz führt. Eine Photovoltaik-Anlage mit einer Spitzenleistung des Solarmoduls von einem Kilowatt benötigt eine Dachfläche von etwa 14 m² Quadratmetern.

Beide Modultypen können in Bremen jährliche Energieerträge von 850 bis über 900 Kilowattstunden pro installiertem Kilowatt erzielen. 

Preise

Die Preise für Solarstrom-Anlagen haben sich in den letzten Jahren sehr stark verändert und Informationen über Preise sind mitunter schnell veraltet. Wieviel ein Kilowatt einer schlüsselfertig installierten netzgekoppelten Photovoltaikanlage kostet, wird regelmäßig auf der Homepage Solar-in-Bremen aktualisiert. Die hier genannten Preise umfassen sämtliche Kosten inklusive der Module, dem Zubehör, der Montage und dem Netzanschluss. Nicht inbegriffen ist die Umsatzsteuer, die allerdings vorsteuerabzugsfähig ist. 

Förderung

Bei der Errichtung einer Photovoltaik-Anlage kommen zwei Fördermöglichkeiten in Betracht: ein Kredit aus dem KfW Investitionsprogramm „Erneuerbare Energien (270)“ und die Einspeisevergütung, die auf der Grundlage des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes über 20 Jahre gewährt wird. 

Einspeisevergütung                           

Die Vergütung erfolgt über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Sie hängt von der Anlagengröße und dem Inbetriebnahmezeitpunkt ab. Für die Rentabilität der Anlage ist i.d.R. die Höhe des Eigenverbrauchs entscheidend. Je mehr Strom im Haushalt selbst verbraucht werden kann, desto finanziell attraktiver ist die Investition. Durch den Einsatz von Solarspeichern lässt sich der Eigenverbrauch noch deutlich steigern. Nach 13 bis 16 Jahren sollte sich eine gute Anlage finanziell amortisieren und anschließend Gewinne ermöglichen.

 

Installation

Bei der Auswahl von Fachfirmen sollten Sie darauf achten, dass die Firmen mehrjährige Erfahrungen im Solarbereich aufweisen und gute Referenzen haben. In Bremen und im Umland gibt es zahlreiche Unternehmen, auf die diese Kriterien zutreffen. Wer sich für die Installation einer Solarstromanlage entschließt, muss sie sowohl beim lokalen Netzbetreiber als auch bei der Bundesnetzagentur anmelden. Zudem sollte man sich zuvor über die Anlage selbst als auch über günstige Kreditprogramme beraten lassen.

Solarstromspeicher

Wird eine Photovoltaik-Anlage mit einem Batteriespeichersystem versehen, kann der Eigenverbrauch, der sonst oft bei 25 - 40 Prozent liegt auf bis zu 60 Prozent und mehr gesteigert werden. Dies erhöht die eigene Autarkie, entlastet die Netze stark, fördert die dezentrale Energieerzeugung und ist für das Ziel einer 100prozentigen Versorgung mit erneuerbaren Energien unbedingt notwendig.

Preise

Der Speichermarkt ist sehr stark in Bewegung, auch wenn zwischenzeitlich eine Stabilisierung eingetreten ist. Die Preise hängen von der Größe des Systems sowie etlichen weiteren Faktoren, z. B. der Einbindung der Systeme auf der Wechsel- oder der Gleichstromseite oder der Notstromfähigkeit ab. Näheres finden Sie auf der Homepage Solar-in-Bremen.

Wirtschaftlichkeit

Unter günstigen Bedingungen ist es so, dass sich eine Photovoltaik-Anlage mit Speicher bereits heute rentabel betreiben lässt. Wer durch die Anschaffung eines Speichers die Energiewende noch stärker vorantreiben möchte, kann seinen Speicher für Stromdienstleistungen bereitstellen bzw. sich mit anderen zusammenschließen. Solche Stromdienstleistungen wie die Bereitstellung von Primärregelenergie bringen sowohl dem jeweiligen Dienstleister Vorteile als auch den Kund*innen. So kann es sowohl für den Stromdienstleister als auch für die privaten Hauseigentümer*innen zu einer win-win-Situation kommen.

Wer rein rendite-orientiert denkt, wird sich zurzeit noch gegen einen Speicher entscheiden. Häufig ist eine PV-Anlage ohne Speicher finanziell attraktiver ist als eine mit Speicher.

Art der Batterie

In Frage kommen vor allem Lithium-Ionen-Akkus oder Blei-Säure-Akkus mit einem Batteriemanagementsystem und integriertem Wechselrichter. Da ein deutlicher Preisrutsch stattgefunden hat, werden fast ausschließlich Lithium-Ionen-Akkus verkauft. Diese sind leichter, kleiner und haben eine höhere Ladezyklusanzahl d.h. sie können öfter be- und entladen werden. Unter optimalen Bedingungen kann für den 20-jährigen Betrieb einer PV-Anlage eine Batterie reichen. Bei Blei-Akkus muss mit zwei bis drei Batterien gerechnet werden. Daher ist der Preis pro gespeicherte Kilowattstunde bei beiden Systemen – trotz des etwas höheren Anschaffungspreises für Lithium-Ionen-Akkus – oft ähnlich. Problematisch ist bei Lithium-Ionen-Akkus, dass es hier im Gegensatz zu Blei-Säure-Akkus noch kein ausgereiftes Recyclingsystem gibt. Die Preise sind in den letzten Jahren sehr stark gesunken und werden vermutlich auch weiterhin fallen. 

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