BUND Landesverband Bremen

Willkommen!

Hallo, willkommen auf unserer "Wissen für Kinder"-Seite

Viele Tiere haben tolle Namen, wie dieser Hauhechel-Bläuling  (M. Joost)

Es ist toll, dass du dich für die Natur interessierst! Vielleicht bist öfter draußen unterwegs und siehst zum Beispiel einen Schmetterling oder ein anderes Insekt auf einer Blüte sitzen. Wenn du dich schon länger mit Tieren und Pflanzen beschäftigst, hast du vielleicht sogar schon herausgefunden, welches Insekt dort auf welcher Blüte sitzt.
Es gibt aber viiiiel mehr über ein Tier herauszufinden, als nur den Namen. Um mehr zu erfahren, kannst du am besten selber forschen, also genau beobachten, dir Notizen oder Fotos machen. Außerdem kannst du hier auf dieser Seite weiterlesen, denn wir stellen hier für dich nach und nach Informationen zu verschiedenen Tiergruppen und Pflanzenarten zusammen.

Du erfährst hier etwas über Schmetterlinge, Schnecken, Vögel, die Natur zu verschiedenen Jahreszeiten und vieles mehr.

Tiere im Herbst

Kraniche

Kraniche ziehen in den Süden

Die Kraniche gehören zu den Zugvögeln, das heißt im Frühjahr kommen sie zum Brüten nach Nordeuropa, wo man sie dann in Skandinavien, im Baltikum, aber auch in Norddeutschland beobachten kann. Hier verbringen die Vögel dann die nächsten Monate, ehe die Temperaturen im Spätherbst fallen und sie sich wieder auf die Reise machen. Zu dieser Jahreszeit kann man sie am Himmel sehen und hören, wie sie in V-Formation die lange Reise gen Süden antreten. Die Ziele der meisten sind Spanien und Frankreich, aber einige fliegen auch über das Mittelmeer bis nach Nordafrika, um dort zu überwintern.

Wildbienen

Wildbienen sind wichtige Bestäuber

Mit dem Begriff „Wildbienen“ meint man größtenteils solitär lebende Bienen, also Einzelgängerinnen. Sie gehören keinem Volk an und so gibt es auch keine Königin, die den Winter übersteht.
Bevor die Wildbienen aber zu Beginn der kalten Jahreszeit sterben, treffen sie Vorkehrungen, um ihren Nachwuchs und damit einen Weiterbestand zu sichern: sie sammeln große Mengen Blütenpollen und Nektar und legen sie gemeinsam mit einem Ei in einer Brutzelle ab und verschließen diese, ehe sie weitere Zellen vorbereiten. Im Frühling schlüpfen die jungen Larven aus dem Ei und ernähren sich von den angelegten Vorräten in der Brutzelle, bis sie sich zur Biene entwickelt haben, erst dann schlüpfen sie aus der Brutzelle.

Wespen

Gemeine, also gewöhnliche, Wespe

Wenn im Spätsommer die alten Wespenköniginnen sterben und sich die Jungköniginnen mit Drohnen von anderen Völkern gepaart haben, verlässt das Volk nach kurzer Zeit das Nest und der Staat wird aufgelöst. In den nächsten Wochen sind die heimatlosen Arbeiterinnen noch vermehrt unterwegs, ehe sie dann nach und nach sterben. Lediglich die jungen Königinnen überleben den Winter, indem sie sich einen geschützten Ort suchen und in Winterstarre fallen.
Im Frühjahr fangen sie an, Eier zu legen. Daraus entstehen neue Generationen von Arbeiterinnen. Jede Jungkönigig baut einen neuen Staat auf.

Molche

Ein Molch auf Moos im Wald

Molche laichen im Frühjahr in kleinen Gewässern, wie Teichen oder Tümpeln. Nach einigen Wochen schlüpfen die Jungtiere aus den Eiern, die noch Zeit brauchen, um ihre Gliedmaßen zu entwickeln.
Solange das Gewässer in dem sie leben im Sommer nicht austrocknet, bleiben die Molche bis zum Herbst im Wasser. Sie gehen erstan Land, wenn der Winter naht. Dass sie ihren Lebensraum so flexibel wechseln können, verschafft ihnen gegenüber anderen Wassertieren, wie etwa Fischen, gerade im Winter einen Vorteil. An Land angekommen, machen sie sich auf die Suche nach einem geschützten, feuchten Plätzchen nahe dem Gewässer, etwa unter einem Stein oder zwischen Wurzeln. Dort harren sie in Winterstarre aus, bis der Frühling kommt.

Fledermäuse

Ein Schwarm nachtaktiver Fledermäuse in der Dämmerung

Die Fledermäuse verbringen die warmen Monate in ihrem Sommerquartier, wo die Weibchen im Spätsommer trächtig werden. Danach hat die Futtersuche Priorität für die Tiere. Da sie sich nahezu ausschließlich von Insekten ernähren, die im Winter Mangelware sind, müssen sie sich ein Fettpolster für die kalte Zeit anfressen.
Im November machen sie sich auf den Weg ins meist mehrere hundert Kilometer entfernte Winterquartier. Dort fahren sie ihren Stoffwechsel auf ein Minimum herunter und halten fast für ein halbes Jahr Winterschlaf.
Erst im April locken die wärmeren Temperaturen die kleinen Säugetiere wieder nach draußen und zurück in die Sommerquartiere, wo die Jungen zur Welt kommen.

Bäume

Der Tannenbaum

Du grünst nicht nur zur Sommerzeit

Tannenzapfen stehen aufrecht.  (pixabay)

Wenn das Jahr sich dem Ende entgegen neigt und die Tage immer kürzer werden, dann steht Weihnachten vor der Tür, für viele die schönste Zeit des Jahres. Und neben Plätzchen und Geschenken, gehört auch der Tannenbaum fest zur Weihnachtszeit. Woher der Brauch mit dem Baum kommt, ist nicht ganz klar. Bekannt ist aber, dass schon die alten Römer und auch die Germanen im Winter ihre Häuser mit den immergrünen Zweigen von Tanne, Mistel und Wacholder schmückten. Im Laufe der Jahrhunderte gab es immer mehr Erwähnungen von geschmückten Tannenbäumen zu Weihnachten, bis sie im 19. Jahrhundert zu dem bekannten Symbol wurden, das wir heute kennen. Wie der Name schon sagt, wird neben einigen Fichten und Kiefern heutzutage meist die Tanne als Weihnachtsbaum verwendet. Die Nordmann-Tanne ist hierbei die mit Abstand beliebteste Art. Sie stellt fast 80 % der Tannenbäume in deutschen Wohnzimmern.

Die meisten Bäume, die wir zu Weihnachten sehen, stammen aus Baumschulen, wo sie 10 Jahre gewachsen sind, um eine Höhe von 2 Metern zu erreichen. Wenn dir und deiner Familie die Natur am Herzen liegt, kauft ihr euch einen Tannenbaum direkt auf dem Wald oder von einer Baumschule, die ökologisch wirtschaftet, denn normale Tannenbäume werden mit Gift besprüht, damit sie keine Schädlinge haben. Dieses Gift tötet aber auch alle anderen Insekten und Kräuter, die sonst zwischen den Bäumen wachsen. Hier findet ihr Informationen, wo ihr „Öko-Tannen“ bekommt.

In der Natur findet man Tannen nur auf der Nordhalbkugel der Erde, also oberhalb vom Äquator, wo sie in Mischwäldern oder in reinen Nadelwäldern vorkommen. Aus den unscheinbaren Blüten dieser Bäume bilden sich die Tannenzapfen. Das sind die Früchte der Tanne, die, wie die Früchte anderer Bäume, die Samen enthalten Die Zapfen finden sich nur in den obersten Zweigen, hoch im Baumwipfel und sie stehen immer aufrecht am Zweig. Im Gegensatz dazu trägt die Fichte hängende Fichtenzapfen, die als Ganzes herabfallenden. Die Achse des Zapfens, auch Spindel genannt, bleibt am Baum, wenn die reifen, geflügelten Samenschuppen einzeln zu Boden gleiten. Aus den Samen sprießen neue Tannen. Tannenbäume in der Natur können riesig werden. Weißtannen zum Beispiel können 50 bis 70 m hoch werden.

Beobachtungstipps: Tannenzapfen stehen immer aufrecht am Ast und du findest keine ganzen, herabgefallenen Tannenzapfen! Die berühmten Zapfen, die wir kennen, sind also entweder Fichten- oder Kiefernzapfen. Hast du schon mal Tannennadeln zerrieben? Mmh, das duftet!

Nadelwälder haben weltweit einen großen Anteil an der Photosynthese, also dem Prozess bei dem mit Hilfe des Sonnenlichts CO2 in Zucker (wird zu Nadeln und Baumstamm) und Sauerstoff umgewandelt wird. Das ist für uns Menschen überlebenswichtig, denn den Sauerstoff brauchen wir zum Atmen und die Bäume binden ganz viel CO2 aus der Luft im Stamm oder den Nadeln (Blättern). Das hilft gegen den Klimawandel.

Die Tanne ist auch Nahrung und Lebensraum für viele Tiere. Einige, wie der Tannenhäher oder die Tannenmeise, sind sogar nach ihr benannt. So eine Tanne ist also ganz schön vielseitig und kann noch einiges mehr, als nur zu Weihnachten geschmückt zu werden und schön auszusehen.

Weißt du, wo in deiner Nähe eine Tanne wächst?

Schmetterlinge

Zitronenfalter freuen sich über Frühjahrsblüher, wie Hyazinthen

Die Welt der Insekten ist bunt und vielfältig. Dort gibt es die seltsamsten Kreaturen zu entdecken… Insekten mit Stacheln, mit Panzern, mit Rüssel, mit Fühlern, mit kleinen durchsichtigen, oder großen bunten Flügeln. Manchmal kann man gar nicht glauben, dass es sich bei dem seltsamen Krabbeltier um ein Insekt handelt!
Schmetterlinge sind besonders schön und farbenfroh; mit ihren oft sehr großen und bunten Flügeln sehen sie beeindruckend aus.

Weltweit gibt es über 160.000 verschiedene Schmetterlingsarten, womit sie nach den Käfern die artenreichste Insektenordnung darstellen. In Deutschland gibt es rund 3700 Schmetterlingsarten. Außerdem sind Schmetterlinge sehr weit verbreitet; bis auf in der Arktis kann man sie überall finden! Aber nicht nur das: jedes Jahr werden im Schnitt 700 neue Arten entdeckt. Schmetterlinge lassen sich, wie alle Insekten, in Kopf, Brust und Hinterleib einteilen. Auffällig am Kopf sind die Fühler, die Augen und die Mundwerkzeuge mit einem Saugrüssel. Am Körper sitzen die Flügel, welche meistens groß, auffällig und sehr empfindlich sind.

Vom Ei über Raupe und Puppe zum Schmetterling

Entwicklung eines Zitronenfalters

Wenn Schmetterlinge schlüpfen, kann man nicht erkennen wie sie später aussehen. Denn zunächst sind Schmetterlinge Raupen; zwar sind viele Arten bereits dann farbenfroh und auffällig, aber sie haben wenig mit den eleganten, feindgliedrigen Tieren zu tun, die Schmetterlinge eigentlich darstellen. Nachdem die Raupe sich mehrmals gehäutet hat, und dabei immer größer geworden ist, verpuppt sie sich. Aus dem Kokon schlüpft später der Schmetterling.

Die meisten Schmetterlinge ernähren sich von flüssiger Nahrung; genauso wie bei Bienen und Hummeln ist das häufig Blütennektar. Da sie an einem Tag von vielen verschiedenen Blüten den Nektar aufnehmen, bestäuben sie damit auch die unterschiedlichen Blumen. Außerdem essen sie gerne andere Pflanzensäfte oder den Saft von faulendem Obst. Im Sommer sieht man viele Schmetterlinge, im Winter hingegen zeigen sie sich äußerst selten. Woran könnte das wohl liegen? Grund dafür ist, dass Schmetterlinge, die in kälteren Klimazonen leben, überwintern müssen. Manche Arten verstecken sich in hohlen Bäumen oder in Tierbauten. Die meisten überwintern allerdings als Raupe, Puppe oder sogar ungeschlüpft im Ei. Einige Arten unterbrechen an wärmeren Wintertagen ihre Winterstarre und fliegen umher; das ist allerdings eher die Ausnahme.

...und es gibt immer weniger

Rittersporn Rittersporn und andere Pflanzen mit viel Nektar helfen den Schmetterlingen  (Heike Schumacher / BUND-Bremen)

Leider sind viele Schmetterlingsarten bedroht. Die Gründe dafür sind ganz vielfältig. Einige Hauptgründe sind, dass ihre Lebensräume zunehmend schwinden. Dadurch finden sie immer weniger Nahrung. Außerdem führt unser Verhalten dazu, dass Gifte in die Umwelt gelangen, die für die Schmetterlinge gefährlich sind. Aber zum Glück können wir etwas dagegen tun! Wenn ihr zum Beispiel einen Garten oder Balkon habt, könnt ihr diesen schmetterlingsfreundlich gestalten, damit unsere geflügelten Freunde dort den gesamten Sommer über genug zu fressen finden.

Jetzt habt ihr viel über Schmetterlinge gelesen… und es gibt noch viel mehr zu lernen:

Wusstet ihr zum Beispiel, dass Schmetterlinge seit mindestens 135 Millionen Jahren auf unserem Planeten leben? Das bedeutet, dass sie zur gleichen Zeit wie die Dinosaurier gelebt haben!

Hier könnt ihr weiterlesen zum Zitronenfalter oder demTagpfauenauge.

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