BUND Landesverband Bremen

Welttag der Feuchtgebiete am 2. Februar

01. Februar 2024 | Naturschutz

BUND: Intakte Feuchtgebiete sind wichtig für den Wasserhaushalt

 (Kretschmann)

Anlässlich des Welttags der Feuchtgebiete am 2. Februar weist der BUND darauf hin, dass Bremen von ausgedehnten Feuchtgebieten umgeben ist. Viele davon sind als Natur- und Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen. Sie seien nicht nur ein Schatz für die Artenvielfalt, sondern hätten auch eine große Bedeutung für den Wasserhaushalt, so der Umweltverband.

„Intakte Feuchtgebiete speichern Wasser und lassen es nur verzögert ablaufen“, erklärt Martin Rode, Geschäftsführer des BUND Bremen. „Das hilft Hochwasserspitzen zu puffern und Reserven für Trockenzeiten zurückzuhalten. Feuchtgebiete wirken in Hitzeperioden zudem kühlend auf das Umgebungsklima ein.“ Feuchtgebiete seien in den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten allerdings vielerorts zerstört, eingeengt oder umgenutzt worden, so dass sie ihre Leistungsfähigkeit eingebüßt hätten: Flächendeckende Entwässerungsmaßnahmen im Oberlauf leiten bei Starkregen große Wassermassen in kurzer Zeit in tieferliegende Flussabschnitte. „Gut, wenn dort noch ausgedehnte Überschwemmungsflächen zur Verfügung stehen, so wie in der Ochtumniederung und der Wümmeniederung bei Bremen“, betont Rode. „Beim Jahrhundertregen der letzten Wochen ist es diesen größten zusammenhängenden Überschwemmungsgebieten Nordwestdeutschlands zu verdanken, dass die Schäden nicht noch viel größer geworden sind.“

Im fortschreitenden Klimawandel werden lange Regenperioden häufiger werden, so dass es gilt, sich darauf einzustellen. „Dabei geht es nicht nur um größere Deiche“, so der Biologe. „Es muss um mehr Wasserrückhaltung in der Landschaft, insbesondere im Oberlauf der Flüsse und Bäche durch Wiederherstellung von Feuchtgebieten gehen.“ Nach Ansicht des BUND müssen für Hochwasserspitzen wieder mehr Flächen, in denen Wasser schadlos hingeleitet und abgeführt werden kann, verfügbar gemacht werden. „Und weitere Weservertiefungen verbieten sich“, stellt Rode klar. „Denn mit ihnen dringen immer häufiger immer höhere Hochwässer und Sturmfluten von der Nordsee in die Weser und ihre Nebenflüsse. Das führt zum Schließen der Sturmflutsperrwerke, wodurch die Pegel weiter ansteigen und das Hochwasserrisiko verschärfen.“

Weitere Infos über die Feuchtgebiete in Bremen gibt es hier: Bremer Feuchtwiesenring, Wümme

Hintergrund

Der Welttag der Feuchtgebiete wird seit 1997 jährlich am 2. Februar zum Gedenken an die Ramsar-Konvention der UNESCO begangen, die Deutschland 1976 ratifizierte. Die unterzeichnenden Staaten verpflichteten sich zum Erhalt und für eine naturgerechte Entwicklung ihrer Feuchtgebiete. Bei Ramsar-Gebieten handelt es sich um Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel. Der Welttag der Feuchtgebiete soll die öffentliche Wahrnehmung des Wertes und der Vorzüge von Feuchtgebieten verbessern.

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