BUND Landesverband Bremen

Ungeliebte Wespen

fressende Wespen Wespen werden häufig durch süße Lebensmittel angelockt  (Zebrahaus / pixabay / CC0)

Wenn sie nicht stechen würden und etwas niedlicher aussähen, wären die schwarz-gelb gestreiften Insekten mit ihrer Wespentaille wahrscheinlich sehr beliebt. Für Natur und Mensch sind sie aber sehr nützlich. Denn Wespen bestäuben Blüten, weil sie den Nektar als Nahrungsquelle nutzen. Außerdem vertilgt ein einzelner, kleiner Wespenstaat bis zu 3.000 Blattläuse, Mücken und Fliegen pro Tag.

In Deutschland sind hunderte von Wespenarten bekannt, alle stehen unter Schutz. Die meisten von ihnen leben einzeln. Sie legen Brutzellen an und versorgen ihren Nachwuchs mit tierischem Proviant. Durch ihre versteckte Lebensweise fallen uns diese solitären Wespen kaum auf. Nur 12 bei uns vorkommende Wespenarten bauen Völker auf. Darunter sind lediglich zwei Wespenarten, die uns Kuchen, Saft und Marmelade streitig machen: Die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe. Dies seien nicht nur die häufigsten, sondern auch die aggressivsten Arten. Für ihre sommerliche Aufdringlichkeit müssen leider oft andere und seltenere Arten büßen.

Die Völker der Gemeinen und Deutschen Wespe leben in großen Nestern unter der Erde oder in dunklen Hohlräumen und können bis maximal 12.000 Tiere stark sein. Zwischen Juni und August beginnen sie mit der Anzucht der Männchen und Königinnen, während die Produktion von Arbeiterinnen zum Erliegen kommt. Im August erreicht ein Wespenvolk seine maximale Bestandsgröße. Danach beginnen die Wespen durch Nahrungsmangel und sinkende Temperaturen langsam zu sterben. Die Arbeiterinnen schwärmen jetzt aus und suchen nur noch für sich selbst nach Nahrung. Erst jetzt gelangen sie auf unsere Kaffeetafel und suchen Süßes. Die jungen Königinnen verstecken sich dagegen an einer frostfreien Stelle und gründen im folgenden Jahr einen neuen Wespenstaat, meist an anderer Stelle.

Süße Speisen und Getränke sollten im Freien auf jeden Fall abgedeckt werden, um die Wespen gar nicht erst anzulocken. Wenn sie aber da sind, heißt es Ruhe bewahren. Denn Wespen bemerken unsere Angst, Angstschweiß ist für sie ein Warnsignal. Ansonsten helfe es zu versuchen, Wespen mit Spritzwasser aus einer Sprühflasche zu verscheuchen. Letzteres simuliere Regen, weshalb die Wespe flüchtet. 

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