BUND Landesverband Bremen

Groß und klein gesellt sich gern: Kohl- und Blaumeise

Blaumeise  (Georg Wietschorke)

Die Blaumeise (Parus caeruleus) kommt in Bremen flächendeckend vor, mit Ausnahme der baumlosen Niederungen. Durch die in zahlreichen Gärten und Parkanlagen aufgehängten Nistkästen kann sie auch Gebiete besiedeln, in denen es an geeigneten Nisthöhlen fehlt. Mit ihrem weißen Gesicht, der blauen Kappe und dem schwarzen Augenstreif ist sie nicht zu verwechseln. Ihr Gefieder ist, passend zum Kopf, blau-gelb. Kein anderer Vogel trägt diese wirklich schöne Farbkombination. Die Blaumeise gehört sicher zu den häufigsten Arten in Bremen. Wo keine Nistkästen hängen und natürliche Höhlen vorkommen, brütet sie auch schon mal in Verteilerkästen, Lampen oder Lüftungsschlitzen. Die Blaumeise ist mit einer Körperlänge von knapp zwölf Zentimetern deutlich kleiner als die Kohlmeise (Parus major). Letztere ist mit 13 bis 15 cm Körperlänge die größte Meise in Europa. Im Gegensatz zur Blaumeise sind bei den Kohlmeisen-Männchen der Oberkopf, der obere Nacken, die Halsseiten, die Kehle und ein Band auf der Brustmitte glänzend blauschwarz. Die Brust- und Bauchseiten sind schwefel- bis zitronengelb. Mit diesen Merkmalen sind Blau- und Kohlmeise gut zu unterscheiden. In Bremen ist die Kohlmeise ebenso verbreitet wie die Blaumeise. Bei der Suche nach Bruthöhlen und Nahrung konkurrieren die beiden Vogelarten miteinander. Denn auch die Kohlmeise brütet vorwiegend in Baumhöhlen und Nistkästen. Im Streit um einen Nistkasten droht die Blaumeise zuweilen mit gehobener Federhaube. Das ist zwar ein beeindruckendes Schauspiel. Den Vögeln tut man aber einen großen Gefallen, indem man gleich mehrere Nistkästen aufhängt. Die Vögel revangieren sich, indem sie zum Beispiel die Sträucher von Blattläusen befreien. Beide Arten ernähren sich vorwiegend von Insekten, Larven und Spinnen. Sie fressen aber auch, insbesondere außerhalb der Fortpflanzungszeit, pflanzliche Kost wie Samen und Nussfrüchte. Blau- und Kohlmeisen bleiben auch im Winter bei uns und sind deshalb häufig gesehene Gäste an Futterstellen.

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