Vögel in Bremen
Die Brutsaison im Blockland ging 2018 mit einem neuen Rekord zu Ende. Erstmals seit Beginn des Wiesenvogelschutzprogrammes vor 13 Jahren haben rund 500 Brutpaare von Brachvogel, Uferschnepfe, Rotschenkel, Kiebitz und Bekassine erfolgreich ihre Jungen aufgezogen. Ihre Bestände sind in Norddeutschland rückläufig oder gar im Aussterben begriffen. Auch im Niedervieland sind die Zahlen erfreulich. Also alles gut in der Bremer Vogelwelt? Leider nein. Denn laut der Roten Liste der in Niedersachsen und Bremen gefährdeten Brutvögel sind bereits14 ehemals in den beiden Bundesländern regelmäßig brütende Arten ausgestorben. Die Bestände von 29 Vogelarten sind vom Aussterben bedroht, 18 Arten stark gefährdet, 23 Arten gefährdet und 8 Arten extrem selten. Daneben befänden sich 26 Arten in der sogenannten Vorwarnliste. Somit seien derzeit 43 % aller Brutvogelarten Niedersachsens und Bremens in der Roten Liste geführt, 12 % stehen in der Vorwarnliste, während 44 % als ungefährdet beurteilt werden. Insbesondere die Vögel der Trockenlebensräume, Moore, Verlandungszonen, Röhrichte, Küsten- und Binnengewässer, vor allem aber der landwirtschaftlich genutzten Kulturlandschaft sind gefährdet. Die fortschreitende Industrialisierung der Landwirtschaft mit dem Einsatz chemischer Gifte und Überdüngung gefährdet insbesondere die Insekten und damit auch die Nahrungsgrundlage vieler Vögel. Lediglich Vogelarten in Siedlungen stehen vergleichsweise wenig auf der Roten Liste. Sorge bereiten uns auch Klimaveränderungen, die seit Jahren insbesondere in Form überwiegend sehr trockener Frühjahre spürbar sind. So trocknen die Feuchtgebiete ausgerechnet zur Vogelbrutzeit aus, wie es beispielhaft in diesem Jahr zu beobachten ist. Dieser Faktor gefährdet gerade seltene und bestandsbedrohte Vogelarten im Bremer Raum Vor diesem Hintergrund ist die eingangs erwähnte Erfolgsmeldung der langjährigen Naturschutzarbeit in Zusammenarbeit mit örtlichen Landwirten umso höher zu bewerten. Der BUND setzt sich nicht nur im Wiesenvogelschutzprogramm tatkräftig für den Vogelschutz ein, sondern in allen Bereichen des Vogelschutzes.