BUND Landesverband Bremen

Ein Sandarium für Wildbienen anlegen

 (Manfred Severit)

Für etwa ein Viertel der Wildbienenarten wird von vielen Gartenbesitzer*innen schon viel Gutes getan: mit Hilfe von Insektenhotels. Aber für die anderen drei Viertel sind diese Nisthilfen unattraktiv. Diese fühlen sich im Sand viel wohler. Wie Sie ihre Unterstützung für unsere kleinen Freunde mit Hilfe von Sand noch verbessern können, wollen wir hier erklären.

 

Drei Viertel der bei uns heimischen Wildbienen sind also Erdnister. Aber was bedeutet das genau? Erdnister graben für ihren Nachwuchs Nestgänge in den Boden, an deren Enden sie ihre Brutzellen platzieren. Damit das überhaupt klappt, brauchen diese Bienen sandige, offene und wenig bewachsene Bodenstellen. Solche Orte sind bedauerlicherweise rar geworden, aber motivierte Gartenbesitzer*innen und Bienenfreund*innen können mit der Anlage eines Sandariums Abhilfe schaffen.

Wer sich Sorgen um Stiche der Bienen macht, kann übrigens unbesorgt sein: Die Weibchen der Bienen besitzen zwar einen Stachel, der ist allerdings nicht stabil genug, um menschliche Haut zu durchdringen.

 

Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein Sandarium

  1. Als Standort eignet sich ein möglichst vollsonniger Platz im Garten.
  2. Das Sandbeet sollte eine Größe von mindestens 40*40 cm haben, selbstverständlich auch gerne mehr.
  3. Heben Sie anschließend eine Mulde von etwa 50 cm Tiefe aus, damit die Bienen auch genug Platz für ihre Nestgänge haben.
  4. Das Wichtigste ist der Sand: Besorgen Sie am besten in einem Steinbruch ungewaschenen, groben Sand mit unterschiedlicher Körnung. Herkömmlicher gewaschener, feiner Spielplatz-Sand ist ungeeignet, da die Niströhren der Wildbienen einbrechen würden.
  5. Machen Sie eine Förmchenprobe: Füllen Sie den feuchten Sand in einen Joghurtbecher und stellen ihn zum trocknen auf den Kopf. Hält die Form im trockenen Zustand gut zusammen? Dann ist die Sandstruktur perfekt.
  6. Füllen Sie den Sand in die Mulde und häufen Sie einen Hügel oder eine Schräge auf. Das ist wichtig, damit Regenwasser gut ablaufen kann und das Sandarium schnell wieder trocknet. Wenn Ihr Boden sehr lehmig sein sollte, können Sie am Fuß der Mulde auch eine Drainage-Schicht aus Ziegelbruch oder groben Kies einbringen. Klopfen Sie den Hügel mit einer Schaufel fest, um die Materialien noch etwas zu verdichten.
  7. Jetzt sollten Sie auf dem Sandbeet oder drumherum noch Totholz aufbringen: Äste, Wurzeln, alte Weinreben, Brennholz oder Ähnliches. Denn die Wildbienen nagen das Holz ab, um damit ihre Niströhren zu verschließen.
  8. Damit das Sandarium nicht als Katzenklo endet, empfiehlt es sich, Brombeerranken oder Rosenschnitt darauf zu verteilen.
  9. Ist nun alles getan? Ja, wenn Sie ausreichend Futterpflanzen haben. In Ihrem Garten sollten von Frühjahr bis Herbst nektar- und pollenspendende Pflanzen blühen.
  10. Auch wichtig: Bepflanzen Sie Ihr Sandarium nur spärlich! Das Ziel ist ja, den Bienen eine freie Fläche zum Nisten anzubieten. Alternativ können Sie Futterpflanzen am Fuße Ihres Sandbeetes einbringen.

              Viel Spaß beim Beobachten der Wildbienen!

Ansprechpartnerin

Katharina Fuchs


E-Mail schreiben Tel.: 0421 79 00 251

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