Holzschutzmittel sollen Holz vor dem Befall von Holzwürmern oder Pilzen schützen. Fledermäuse, die sich im Dachstuhl aufhalten, atmen die schädlichen Ausdünstungen ein und nehmen sie durch Körperkontakt mit dem behandelten Holz auf, was zu Vergiftungen mit oftmals tödlichen Folgen führt. Daher ist es wichtig, möglichst auf chemische Holzbehandlungen zu verzichten.
Was können Sie tun?
Um fledermausfreundlich zu bauen und zu sanieren, sollten Sie gemäß der Holzschutz DIN 68 800 das richtige Holz für den Dachstuhl auswählen. Einige Hölzer wie z.B. Lärche, Buche, Douglasie oder Kiefern-Kernholz sind widerstandsfähiger gegen Schädlinge. Wenn Sie dennoch zu chemischen Mitteln greifen müssen, achten Sie beim Kauf auf den Blauen Engel. Mittel, die mit diesem Zeichen versehen sind, dürfen keine bioziden Wirkstoffe enthalten. Grundsätzlich gilt jedoch, dass Holzschutzmittel meist nur unzureichend oder gar nicht auf Fledermausverträglichkeit geprüft sind und daher, wenn möglich, auf den Einbau von chemisch behandeltem Holz verzichtet werden sollte.
Wenn Holz bereits von holzzerstörenden Insekten befallen ist, kann das Heißluftverfahren als alternative Bekämpfungsmethode angewendet werden. Dabei wird der Dachstuhl mit Hilfe eines mobilen Hochleistungslufterhitzers aufgeheizt. Durch den Temperaturanstieg im Holzinneren werden die darin befindlichen Insekten in allen Stadien (Ei, Larven, Puppen, Käfer) abgetötet. Weitere Möglichkeiten bieten sich durch Begasen oder das Verwenden von wasserbasierten Holzschutzpräparaten. Im Anschluss daran kann eine vorbeugende umweltfreundliche Holzschutzbehandlung gegen Neubefall erfolgen.
Auf Fledermäuse in und am Haus achten
Breitflügelfledermaus (Andreas Zahn)
In jedem Fall sollten die Holzschutzarbeiten nicht durchgeführt werden, solange sich noch Fledermäuse in oder an den Gebäuden befinden. Dacharbeiten, Umbauten und Holzschutzbehandlungen finden bestenfalls von Oktober bis März statt, weil sich die Tiere dann in der Regel im Winterquartier befinden. Fledermäuse bleiben in ihren Quartieren oft unbemerkt. Im Zweifelsfall sollte daher ein*e Gutachter*in hinzugezogen werden.