BUND Landesverband Bremen

Pflanzen sind das A & O jedes Gartens. Sie schaffen Stockwerke aus Grün und sorgen für Farbenpracht, Licht und Schatten – mit anderen Worten: nischenreiche Strukturvielfalt. Und sie bilden die Basis für anderes Leben: vor allem für Insekten, die sich von ihnen ernähren, und die wiederum Nahrung für verschiedene Vogelarten sind. Die Auswahl der Gartenpflanzen richtet sich nach Ihrem persönlichem Geschmack und den Standortbedingungen. Je nachdem, ob der Garten schattig oder sonnig, feucht oder trocken, nährstoffarm oder –reich ist, werden sich nur ganz bestimmte Pflanzenarten in Ihrem Garten wohlfühlen. Wir möchten Ihnen im Folgenden Obstbäume, Sträuchern, Stauden und Kletterpflanzen weiter erläutern.

Viele nützliche Infoblätter, von denen wir Ihnen einige im Folgenden auch direkt verlinkt haben, finden Sie auf der Seite Infoblätter Naturgarten der Natur- und Umweltschutzakademie Nordrhein-Westfalens. Anregungen, interessante Infos und Beispiele von Naturgärten finden Sie unter Naturgarten e.V. Auch sehr informativ ist die Website von Dr. Reinhard Witt, einem naturnaher Grünplaner und Bücherautor.

Obstbäume

Auch Kinder lieben Hochstammobstbäume Auch Kinder lieben Hochstammobstbäume  (Heike Schumacher / BUND - Bremen)

Für Waldbäume wie Eichen oder Buchen ist in den meisten Kleingärten kein Platz, da sie zu groß werden. Obstbäume wie Apfel-, Birnen- Kirsch- oder Pflaumenbaum bleiben aber vergleichsweise klein und sind daher für Gärten besonders geeignet.

Kinder lieben Obstbäume nicht nur wegen der süßen und gesunden Früchte, sondern weil man auf ihnen auch so schön klettern kann. Und ein Obstbaum ist zudem pflegeleicht – wenige Schnitte pro Jahr reichen. Prüfen sie deshalb, ob nicht auch Sie einen Obstbaum pflanzen können.

Derzeit sind besonders kleinwüchsige Obstsorten im Trend, doch sie bieten heimischen Singvögeln nur wenig Schutz, Nistmöglichkeiten und Nahrungsangebot. Hochstamm-Obstbäume dagegen bieten besonders vielen Tierarten Nahrung und Lebensraum: Käfer bohren Löcher ins  Holz, in denen ihr Nachwuchs heranwächst, Bienen bestäuben die Blüten, Vögel und Igel ernähren sich von den Früchten. In ihrer rauen Borke finden sich viele Kleinlebensräume in Form von Spalten. Schon an Jungbäumen können sich Höhlen bilden, die Unterschlupf für Spechte oder Fledermäuse bieten.  Mit ihren zahllosen Blättern führen Obstbäume uns das Werden und Vergehen in der Natur besonders deutlich vor Augen: zum Beispiel mit den schneeweißen Apfelblüten im Frühjahr und den reifen gelben, grünen oder roten Früchten im Herbst. In Bremer Kleingärten darf laut Gartenordnung auf jeweils 200m²  ein Hochstammobstbaum wachsen.

Geben sie alten, lokalen Obstsorten gegenüber neuen Züchtungen den Vorzug. Damit leisten Sie einen Beitrag zum Erhalt alter Nutzpflanzen.

Sträucher

Hartriegel Hartriegel  (Heike Schumacher / BUND - Bremen)

Sträucher können im Garten frei oder in Gruppen - als Gebüsche – wachsen. Sie können aber auch linear in Form von Hecken angeordnet sein.

Das Ast- und Zweigwerk von Sträuchern ist meist besonders dicht. Damit bietet es ideale Nist- und Versteckmöglichkeiten für kleinere Vögel. Vor allem dornige Sträucher, die von Vogeleierräubern wie Mardern oder Eichhörnchen gemieden werden, bieten einen guten Schutz vor Feinden. An den Blättern, Zweigen und Blüten heimischer Straucharten finden die Vögel zudem zahlreiche Insekten und Spinnen, die ihnen besonders während der Jungenaufzucht als Nahrung dienen – an exotischen Gehölzen leben weit weniger Insekten! Auch Früchte, die uns Menschen nicht schmecken, munden Vögeln durchaus, wie zum Beispiel Vogelbeere, Hartriegel oder Schneeball.

Beim Beschneiden von Hecken ist darauf zu achten, dass das Ende der Brutzeit abgewartet wird. Denn viele Freibrüter, die nicht in Höhlen oder Nischen brüten, nutzen das Geäst der Heckenpflanzen als Versteck und würden durch einen zu frühen Beschnitt Gefahr laufen, durch Katzen oder anderen Beutegreifern entdeckt zu werden. Daher sollte mit dem Heckenschnitt bis mindestens Ende Juli besser sogar bis August gewartet werden. Auf jeden Fall sollte man die Hecke auf noch besetzte Vogelnester kontrollieren, bevor man mit dem Schnitt beginnt und ihn gegebenenfalls vertagen.

Stauden 

Staudenbeete sind der bunte Schmuck im Garten. Die Blüten von Stauden locken besonders viele Insekten an, die wiederum wichtige Nahrung für Vögel darstellen. Ungefüllte Blüten erleichtern Insekten das Sammeln von Pollen und Nektar, während sie in gefüllten Blütensorten kaum Zugang finden. Um Vögeln und Insekten in der kalten Jahreszeit Überwinterungsschutz und Nahrung bereitzustellen, schneidet man abgestorbene Pflanzenteile besser erst im Frühjahr zurück. Auch bei Stauden gilt: Geben Sie einheimischen Arten wie z.B. Frauenmantel, Blutweiderich, Königskerze und Schafgarbe gegenüber Exoten den Vorzug!

Kletterpflanzen

Kletterpflanzen an Häuserwänden, Pergolen oder Mauern bieten für Vögel weitere Brut- und Versteckmöglichkeiten. Zugleich halten sich in ihrem Dickicht zahlreiche Insekten auf, so dass Vögel ein gutes Nahrungsangebot finden. Geeignete Kletterpflanzen für Vögel sind z.B. Efeu, Wilder Wein, Geißblatt und Clematis. 

Gemüsebeete

Gemüse Gemüse  (Heike Schumacher / BUND - Bremen)

Wer in seinem Garten Gemüse anbaut, muss vor der Ernte mit zahlreichen „tierischen Konkurrenten“, wie z.B. Schmetterlingsraupen oder Blattläusen, rechnen, die zum Beispiel an Kohlrabi, Erbsen oder Bohnen Gefallen finden. –

Sie können dieses „Schädlingsproblem“ lindern, indem Sie Mischkulturen anbauen und auf eine Abfolge verschiedener Nutzpflanzenarten im Jahresverlauf achten. Dadurch siedeln sich auch die passenden Nützlinge in Ihrem Garten an.  Auf diese Weise fördern Sie Artenvielfalt und lassen gleichzeitig viele kleine Helfer für sich arbeiten.

Vermeiden Sie den Einsatz von Giften, da mit der Vernichtung von Insekten auch die entsprechende Nahrung für Vögel ausfällt. Ihre Gemüsebeete halten Sie auch mit Kompost, einer schonenden Bodenbehandlung sowie Mulchen gesund.

Wildblumenwiesen

Blumenwiese Blumenwiese  (Heike Schumacher / BUND - Bremen)

Auf Wildblumenwiesen begegnen sich Gräser und Kräuter. Vielfältige und hochwüchsige Wiesen werden selten gemäht und möglichst wenig betreten. Vielleicht findet sich in Ihrem Garten Platz für einen solchen Abschnitt. Wenn nicht, erlauben Sie Ihrem Rasen ein paar Wildkräuter! Er wird es Ihnen mit Blütenreichtum danken und Kraftquelle für viele Tiere sein. Die Anlage und Pflege von Wildblumenwiesen und Kräuterrasen ist allerdings nicht ganz einfach, da die Auswahl der Pflanzen sehr von den Standortbedingungen in Ihrem Garten abhängig ist. Sollten Sie eine Wildblumeninsel planen, sind bereits fertige Samen-Mischungen im Handel erhältlich. Ausführliche Infos erhalten Sie hier.

Falls Sie keine Wildblumenwiese anlegen wollen, können Sie auch bei Rasen für eine gewisse Vielfalt sorgen: Mähen Sie Ihren Rasen einfach in verschiedenen Etappen. So finden Vögel und Insekten das  ganze Jahr über Unterschlupf und Nahrung.

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