BUND Landesverband Bremen

Bienenfreundliche Pflanzen

Das Thema "bienenfreundliche Pflanzen" ist vielfältig. Deshalb geben wir Ihnen im Folgenden Tipps für die einzelnen Bereiche, in denen Sie etwas für Blütenbesucher tun können. Bereits kleine Veränderungen können das Nahrungsangebot für Honig- und Wildbiene, Schmetterling & Co. verbessern. Egal ob im eigenen Garten, auf dem Balkon, vor der eigenen Haustür oder als Nachbargemeinschaft in Ihrer Wohnanlage. Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie Blüten besuchenden Insekten helfen können. 

Darauf sollten Sie achten

Sandbiene auf Kirsche Sandbiene auf Kirsche  (Klaus Kutting / BUND)

Honigbienen stellen keine hohen Ansprüche an die Blütennahrung. Einige Wildbienenarten sind dagegen ausgesprochene Blütenspezialisten. Die Glockenblumen-Sägehornbiene z. B. fliegt, wie der Name sagt, ausschließlich Glockenblumen an, die Natternkopf-Mauerbiene nur den blau blühenden Natternkopf. Daraus ergibt sich: Wer Wildblumen wie Glockenblumen und Natternkopf sät, wird Wildbienen schützen und unterstützt damit automatisch die Honigbienen.

Viele Wildbienenarten tragen entscheidend zum Erhalt unserer heimischen Artenvielfalt bei, denn vier von fünf Wildblumenarten werden von Wildbienen angeflogen. Wildbienen sorgen durch ihre Bestäubungsarbeit dafür, dass sich die Wildpflanzen vermehren können.

  • Pflanzen Sie verschiedene heimische Blühpflanzen, die an den jeweiligen Standort angepasst sind (Lichteinstrahlung, Bodenverhältnisse). Dabei gilt: Je vielfältiger desto besser!
  • Sorgen Sie für ein durchgängiges Blühangebot, indem Sie früh-, mittel- und spätblühende Arten anpflanzen. Blütenbesuchende Insekten sind vom frühen Frühjahr bis zum späten Herbst aktiv. Doch nicht immer finden sie in dieser Zeit geeignete Blüten. Besonders außerhalb des Sommers kann es für sie zu "Engpässen" kommen. Dem lässt sich entgegenwirken, indem auf dem Balkon, im Garten oder im öffentlichen Grün Pflanzen wachsen, die für ein kontinuierliches Blütenangebot sorgen
  • Verwenden Sie möglichst Pflanzen mit ungefüllten Blüten, denn gefüllte Blumensorten wie z.B. Garten-Chrysanthemen bieten keinen oder nur wenig Nektar und Pollen.
  • Verzichten Sie auf Pflanzenschutzmittel! Viele Pestizide und Insektizide sind schädlich für Bienen und andere nützliche Insekten.
  • Bitte pflanzen Sie keine Neophyten, wie zum Beispiel die Kanadische Goldrute! 
  • Der Boden bildet die Grundlage für Ihre Blühfläche. Passen Sie die Pflanzengesellschaft den vorherrschenden Bodenverhältnissen an. Wildpflanzen wachsen besser auf nährstoffärmeren Böden. Mischen Sie einfach etwas Sand oder Kies unter.

Gärten und öffentliche Grünflächen

Frühblüher

Um schon im zeitigen Frühjahr ein vielfältiges Nahrungsangebot für Insekten zu schaffen, eignen sich besonders Blumenzwiebeln. Eine Auswahl an geeigneten Zwiebel- und Knollenpflanzen sowie Tipps zur Pflege finden Sie in diesem Flyer über Insektenfreundliche Zwiebel- und Knollenpflanzen

Auch frühblühende Sträucher und Bäume wie Kornelkirsche, Schlehe, Weide u.a. sind sehr wichtige Nahrungsquellen, beispielsweise für die Hummelköniginnen. 

Blutweiderich Blutweiderich  (Heike Schumacher)

Stauden 

Möchten Sie gerne ein Staudenbeet anlegen, das winterhart ist und jedes Jahr wieder aufs Neue blüht? Ob Sonnenhut, Waldziest, Flockenblume oder Herbstzeitlose - diese Arten sind mehrjährig und stellen daher für längere Zeit Nahrung dar.

Wild auf Wildkräuter! Auch der kleinste Garten oder Balkon kann mit einem blühenden Kräuterangebot Bienen helfen. Und das Beste, Sie profitieren auch gleich davon: Pollen für die Bienen und Kräuter für die Küche!

Diese bienenfreundlichen Wildstauden wachsen schnell und blühen wunderschön

  • Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris)
  • Färberkamille (Anthemis tinctoria)
  • Katzenminze
  • Waldziest
  • Malven
  • Blutweiderich (s. Foto)

Blühender Balkon

Blühender Balkon Blühender Balkon  (BUND)

Auch ein kleiner Garten mit Töpfen und Kübeln oder ein blühender Balkonkasten können Wildbiene, Schmetterling und Co. entzücken. Wenn Sie Kräuter anpflanzen und blühen lassen, tun Sie gleichzeitig sich und den Insekten einen Gefallen. Aber auch Samenmischungen von Wildblumen eignen sich hervorragend für den Balkon. Ausgesäte Wildblumenmischungen in Kübeln schaffen eine bunte Blütenpracht und spannende Wildbienen-Erlebnisse auf dem Balkon. Welche Pflanzen sich eignen und eine Pflanzempfehlung finden Sie rechts.

Bäume und Sträucher

Naturgarten mit Teich Naturgarten mit Teich  (Heike Schumacher / BUND - Bremen)

Was für Kräuter und Stauden zutrifft, gilt auch für Bäume und Sträucher: Heimischen Arten ist unbedingt der Vorzug zu geben! Die Artenzahl an heimischen Gehölzen ist groß genug, um Vielfalt zu schaffen. Auch bei den Gehölzen ist es für Blütenbesucher vorteilhaft, wenn sie z.B. an Weidenkätzchen schon kurz nach Ende des Winters die erste Nektarnahrung finden - und ein Dauerangebot bis in den Spätherbst da ist.

Für Bienen in der Stadt sind Gehölze besonders wichtig, denn zur Massentracht bieten ihnen z.B. Obstbäume, Kastanien, Weißdorn und Linden große Nektar- und Pollenangebote.

Ob Sie sich nun für eine Blumenwiese, für Zwiebelpflanzen, Wildstauden, blühende Sträucher oder bienenfreundliche Bäume entscheiden, das Buch "Wege zu einer blühenden Landschaft" vom Netzwerk Blühende Landschaft informiert Sie umfassend, was Sie in öffentlichen Grünanlagen, Hausgärten und Balkonen für Blüten besuchende Insekten tun können.

 

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