BUND Landesverband Bremen

Die Linde - Friedensbotin und Heilerin

Linde  (Ada K. / Pixabay)

In unserer Serie „Essbare Wildpflanzen“ sollen auch die Bäume mal im Rampenlicht stehen, und wenden wir uns in dieser Ausgabe der Linde zu. Der Baum mit den schönen großen herzförmigen Blättern ist oft in Parks, Alleen und vereinzelt in Laubmischwäldern anzutreffen. „Die Linde ist fest in die germanische und slawische Mythologie verwurzelt und galt dort als ´Heiliger Baum´. Sie thronte in der Mitte von Marktplätzen, wurde zu festlichen Anlässen Anfang Mai bunt geschmückt, und ihr schützendes Blätterdach diente als Markise für die Scharen die sich zu den Tanzfesten unter ihr tummelten”, erklärt die pflanzenkundige Expertin Nadine Wulf vom BUND Bremen. „Nach Kriegen und Epidemien pflanzte man traditionell etliche `Friedenslinden´. Die meisten bis heute erhaltenen Bäume stammen aus dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870 bis 1871.” Die Blätter und Blüten sind essbar und haben ein angenehmes nussiges Aroma. „Der Baum blüht im Juni und mit den getrockneten Blüten lässt sich ein herrlich lieblicher Tee zubereiten. Der Tee hat eine nervenberuhigende Wirkung und hilft Erkältungen zu überstehen durch seine schweißtreibende und hustenreiz-lindernde Wirkung”, gibt Wulf einen Tipp. „Außerdem dient der Nektar in den Blüten als Grundlage für den wunderbaren Lindenblüten-Honig, dem ebenfalls viele heilende Eigenschaften zugesprochen werden.” Doch wie schaut es mit dem Gebrauch der Pflanze in der Küche aus? „Die Blätter eignen sich für Blattsalate oder können mit etwas Aufwand auch zu einem Tofuersatz - dem sogenannten `Leafu´- verarbeitet werden”, erklärt Wulf fachkundig. „Die weiße Masse, die man durch das Extrahieren des Blattchlorophylls erhält, beinhaltet nur noch das Blattprotein und ist daher sehr nahrhaft.” Der optimale Sammelzeitpunkt für die Blätter ist von April bis Mai, wenn die Blätter noch nicht komplett entfaltet und daher besonders zart sind.

Gefüllte Zitronen-Lindenblätter (vegan)

  • 20-30 Lindenblätter
  • 2-3 EL Meersalz
  • 2-3 EL Weißweinessig
  • 700 ml heißes Wasser
  • 2 Zitronen

Für die Füllung

  • gekochter Reis
  • geraspelte Karotten
  • 1 klein gehackte Zwiebel
  • 2 klein gehackte Knoblauchzehen
  • Salz, Pfeffer, Kümmel

Zubereitung

1. Lindenblätter waschen und anschließend in heißem Wasser blanchieren.

2. Salz, Essig und Wasser miteinander vermengen.

3. Die gekochten Blätter übereinander in eine Tupperdose schichten und das Essig-Salz-Wasser über die Blätter gießen und für eine Woche im Kühlschrank marinieren lassen.

4. In einer tiefen Auflaufform den Boden mit dünnen Zitronenscheiben bedecken.

5. Die Zutaten für die Füllung miteinander vermengen.

6. Den Stiel der Blätter abschneiden und die Blätter mit der Füllung füllen.

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