Der Löwenzahn: äußerst gesund und nicht zu bitter
Unsere Wildpflanzen-Expertin Nadine Wulf begrüßt Sie zu einer weiteren Ausgabe unserer Beitragsreihe über essbare Wildpflanzen: „Moin ihr mutigen Löwenzahn-Bändiger! Heute gehts der kleinen gelben Pflanze mit der wilden Löwenmähne an den Kragen!” Von April bis Juli ziert sie mit ihrer großen gelben Blüte Wiesen, Äcker und Weiden. Die Blätter, Blüten, Knospen, der Stängel und sogar die Wurzeln sind essbar. Dabei versorgt sie uns im Vergleich zu herkömmlichen Kopfsalat mit fünfmal so viel Eiweiß, achtmal so viel Vitamin C und doppelt so viel Kalium, Magnesium und Phosphor. Ganz deutlich sind auch die Bitterstoffe zu schmecken. „Im Laufe der Kultivierung wurden unglücklicherweise viele der in den Wildformen der Pflanzen erhaltenden Bitterstoffe weggezüchtet, da sie für unseren zivilisierten Gaumen nicht mehr ganz so schmackhaft sind”, erklärt Nadine Wulf vom BUND Bremen. Dabei bringen sie unglaublich gesunde Eigenschaften mit sich. „Noch ein Grund mehr, um sich intensiv mit den wilden Cousins unserer Kulturpflanzen auseinander zu setzen.” Die Bitterstoffe regen nämlich die Bitterrezeptoren in unserem Mund an, und das steigert wiederum die Sekretbildung in Magen und Galle. Das hat einen appetitanregenden und verdauungsfördernden Effekt. Insbesondere die Verdauung von Fetten wird durch die Bitterstoffe unterstützt. „Auch auf die Psyche haben Bitterstoffe einen positiven Effekt und tragen zum allgemeinen Wohlbefinden bei”, ergänzt Wulf. Zudem wird auch die Herztätigkeit und die Durchblutung durch die Bitterstoffe angeregt. „Um unseren Gaumen an den bitteren Beigeschmack zu gewöhnen und durch ihre hervorragende verdauungsfördernden Eigenschaften, empfiehlt es sich, den Löwenzahn unter fettreiche Speisen unterzumengen oder für fetthaltige Rezepte zu nutzen”, so Wildpflanzen-Expertin Wulf. “Besonders eignet sich dazu unser Rezept für vegane Löwenzahn-Mayonnaise auf unserer Website vielleicht in Kombination mit ein paar leckeren Vogelmieren-Falafeln.“
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