Der Spitzwegerich – vielseitig einsetzbar

Aderblatt, Rippenkraut oder Siebenrippe – darunter wird heute kaum noch jemand den Spitzwegerich (lat. Plantago lanceolata) kennen. Wir finden ihn auf ungedüngten Wiesen und Weiden, an Wegrändern, auf Ödland und sogar im Garten. Verwandt ist der Spitzwegerich mit dem Breitwegerich, der aber eher auf aufgelassenem Ackerland, an Wegrändern, im Trockenrasen und im Garten vorkommt. Beide Wegerich-Arten enthalten Bitterstoffe, Labenzym, ätherisches Öl, Aucubin und Kaliumsalze und als Besonderheit: bakterienvernichtende Wirkstoffe. Der Spitzwegerich verfügt über einige Heilkräfte. Er ist bei allen Erkrankungen der Atmungsorgane wie Husten, Asthma und Bronchitis angezeigt, taugt aber auch bei Verdauungsstörungen und als Wundkraut. „Dazu legt man die frisch gepressten Blätter auf die Wunde“, gibt der Biologe Bernd Quellmalz vom BUND Bremen einen Tipp. „Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass zerriebene Spitzwegerichblätter zum Beispiel auf Blasen an den Füßen für Linderung beim Wandern sorgen.“ Wegen seiner antibakteriellen und blutstillenden Heilwirkung wählten Wissenschaftler der Universität Würzburg den Spitzwegerich übrigens zur „Arzneipflanze des Jahres 2014“.
Der Spitzwegerich ist ziemlich bitter, und es ist nicht zu empfehlen, ihn alleine zu Gemüse und Salat zu verarbeiten, sondern nur als Beimischung zu Wildpflanzen- oder herkömmlichen Salaten. Nach den beiden Weltkriegen und während der Weltwirtschaftskrise herrschte in vielerlei Hinsicht Mangel, und auch Blattgemüse war entweder nicht erhältlich oder unerschwinglich. Der wildwachsende Spitzwegerich bot hierfür damals einen beliebten Ersatz. Idealerweise erntet mach Spitzwegerichblätter, bevor die harten Stengel der Blüten herauskommen, also ungefähr schon Anfang April. Eine Ernte ist aber bis Ende August möglich. Ein einfaches Rezept ist der Wegerich-Quark: Fein geschnittene Wegerichblätter und eine zerdrückte Knoblauchzehe werden unter 250 g Quark gerührt. Dazu werden im Frühjahr neue Kartoffeln serviert.
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